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Gesundheit und Politik

Arbeitsmediziner verzweifelt gesucht

Wien - Österreichweit fehlen aktuell rund 500 Arbeitsmediziner. Tendenz steigend. „Durch Pensionierungen in den nächsten Jahren könnte sich die Lücke auf bis zu 1000 Personen vergrößern“, warnt Stefan Koth, Geschäftsführer der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention (AAMP) im Gespräch mit universimed.com.

Eine Informationskampagne, getragen von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), der Ärztekammer sowie dem Sozial- und Arbeitsministerium, soll nun das Interesse für den Beruf des Arbeitsmediziners wecken. Angesprochen werden dabei sowohl Medizinstudenten als auch bereits etablierte Ärzte.

Gute Work-Life-Balance und Bezahlung

Was den Reiz des Berufes ausmacht, fasst Koth wie folgt zusammen: „Der Arbeitsansatz ist sehr interdisziplinär. Psychologie, Recht, Management, Technik – all diese Bereiche können einfließen.“ Schließlich sei das Einsatzgebiet des Arbeitsmediziners von Industriebetrieben bis hin zu Büroräumen breit gefächert. Dazu komme eine gute Work-Life-Balance. Koth: „Grundsätzlich gibt es keine Nacht- und Wochenendschichten, was den Arbeitsmediziner zu einem familienfreundlichen Arztberuf macht.“

Last, but not least ist auch die Bezahlung in dieser Sparte zuletzt attraktiver geworden. „Wir sprechen hier von einem Mangelberuf. Arbeitsmediziner werden mittlerweile händeringend gesucht. Das schlägt sich auch bei den Gehältern nieder“, so Koth. Die Höhe sei mit dem Grundgehalt eines Facharztes im Krankenhaus vergleichbar. Wobei die Art der Beschäftigung – also angestellt oder selbstständig – sowie das Ausmaß der Wochenstunden individuell angelegt werden können.

Das Ziel der Kampagne, die von der AAMP abgewickelt wird, ist es, die Zahl ausgebildeter Arbeitsmediziner in Österreich bis Ende 2024 sukzessive an den Bedarf anzupassen. (ehs)

Weitere Infos: Informationsportal

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