© gopixa iStockphoto

Gesundheit und Forschung

Corona: Impfstoff aus Österreich könnte breiten Schutz bieten

Wien - Ein Impfstoff gegen das Corona-Virus, der an der Medizinischen Universität Wien (MedUni) entwickelt worden ist, hat in präklinischen Daten gezeigt, dass er gegen alle bisher bekannten SARS-CoV-2-Varianten inklusive Omikron wirken kann – und zwar auch bei Menschen, die bisher keinen Impfschutz (Non-Responder) aufgebaut haben. Es handelt sich um eine Kombination aus Corona- und Hepatitis-B-Impfstoff. Die Studie wurden im Magazin „Allergy“ veröffentlicht, gab die MedUni am Dienstag bekannt.

Der unter der Studienleitung von Rudolf Valenta vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie entwickelte Antigen-basierte Impfstoff zielt auf die Rezeptorbindungsdomänen (RBD) des SARS-CoV-2-Virus ab und regte im Tiermodell und im humanen Test eine robuste und einheitliche RBD-spezifische IgG-Antikörperreaktion an. Dadurch werden das Andocken und Eindringen des Virus in die Körperzellen verhindert, es kommt zu keiner Infektion.

Der SARS-CoV-2-Subunit-Impfstoff (PreS-RBD) habe „das Potenzial, eine sterilisierende Immunität gegen alte und neue SARS-CoV-2-Varianten zu erzielen, indem er durch die Hemmung des zellulären Viruseintritts die Infektion verhindert, sodass es auch zu keiner Virusproduktion und Weitergabe mehr kommt“, erklärt Valenta. Außerdem wird erwartet, dass der Impfstoff auch bei Menschen wirkt, die bisher nicht auf Impfungen angesprochen haben („RBD non-responder“), da sie durch den PreS-Anteil des Impfstoffes eine zusätzliche T-Zell-Hilfe bekommen. Eine frühere Studie von Valenta und seinen Kollegen hatte ergeben, dass circa 20 Prozent der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen keine RBD-spezifischen Antikörper bilden konnten und somit einem ständigen Risiko für Re-Infektion ausgesetzt waren.

Die Entwicklung des österreichischen Corona-Impfstoffs wurde nach Angaben der MedUni stark von der jahrzehntelangen Erfahrung in der Konstruktion von Allergieimpfstoffen inspiriert. „Unsere Daten lassen hoffen, dass dieses leicht herstellbare Eiweiß-basierte Impfantigen gegen alle bisher bekannten SARS-CoV-2-Varianten inklusive Omikron wirken wird“, resümiert Valenta. Nachsatz: Der Impfstoff „könnte in allen Alters- und Risikogruppen zum Einsatz kommen und scheint den bisher erhältlichen Impfstoffen bezüglich der Induktion neutralisierender Antikörper überlegen zu sein“.

Sofern ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, könnten die ersten klinischen Studien, die für eine Zulassung nötig sind, noch in diesem Jahr durchgeführt werden, heißt es. (APA/red)

Weitere Infos: Originalpublikation

Back to top