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Gesundheit und Medizin

Bereits jeder fünfte männliche Jugendliche mit Bluthochdruck

Wien - Rund 20 Prozent der männlichen Jugendlichen haben Bluthochdruck, berichtet die MedUni Wien zum Welthypertonietag (17. Mai). Die Zahl von betroffenen Kindern und Jugendlichen steige deutlich, vor allem in der Pubertät treten immer öfter bedenkliche Werte auf, Burschen sind demnach drei bis vier Mal häufiger betroffen als Mädchen.

Hauptursache für das immer häufiger auftretende gesundheitliche Risiko im jungen Alter ist Adipositas: Während primäre Hypertonie bei 1,4 Prozent der normalgewichtigen und 7,1 Prozent der übergewichtigen Jugendlichen auftritt, erhöht sich der Anteil bei adipösen Teenagern auf 25 Prozent. „Insbesondere das Bauchfett bei erhöhtem Bauchumfang steht mit Bluthochdruck und frühzeitigen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems in Verbindung“, sagt Susanne Greber-Platzer, Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien.

Bewegungsmangel wiederum führe zu einem dreifach erhöhten Risiko für Hypertonie. Auch die im Kindes- und Jugendalter zunehmenden lang anhaltenden Belastungen mit Angst, Druck und Stress stehen im Zusammenhang mit einem Blutdruckanstieg. Direkte Auswirkungen haben zudem vor allem zuckerhaltige Getränke und salzreiche Nahrung, heißt es weiter. Was die Betroffenheit bei Burschen angeht, lässt außerdem starkes Größenwachstum, wie es in der Pubertät auftreten kann, den Blutdruck oftmals in die Höhe schnellen.

Ärztliche Hilfe bei Schwindel oder Nasenbluten

Bei Kindern unter 15 Jahren werden bei der Blutdruckmessung Faktoren wie Alter, Geschlecht und Körpergröße berücksichtigt. Bei Jugendlichen ab 16 Jahren gelten wie bei Erwachsenen nach drei unabhängigen Messungen Werte über 140/90 als hypertensiv. Treten immer wieder Kopfschmerzen, Schwindel oder Nasenbluten auf, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Besonders gefährlich sind akut auftretende hohe Blutdruckspitzen, die zu Verwirrtheit und Krampfanfällen bis zu Bewusstlosigkeit führen können.

Langfristig drohen ohne Behandlung eine Schädigung der Gefäßwände und eine Belastung des Herzens mit Folgeschäden bis zum Herzinfarkt oder Schlaganfall im jungen Erwachsenenalter. „Um das möglichst zu verhindern, wäre ein Screening ab dem dritten Lebensjahr ideal“, empfiehlt Greber-Platzer Blutdruckmessungen bei Kindern und Jugendlichen zumindest alle zwei Jahre. (red)

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