
Auftakt zu den Ärztekammerwahlen – Start in Tirol
Innsbruck/Wien - Am heutigen Dienstag beginnt der Reigen der Ärztekammerwahlen in den Bundesländern. Den Auftakt macht die Tiroler Ärztekammer, wo deren langjähriger Präsident Artur Wechselberger nach 32 Jahren im Amt nicht mehr antritt. Wechselbergers absolut regierende Liste „Verein unabhängiger Tiroler Ärzte“ führt nun der Allgemeinchirurg Stefan Kastner an. 4440 Ärzte sind aufgerufen, ihre Standesvertretung zu bestimmen. Österreichweit sind es rund 48.000 Ärzte, die als ordentliche Kammermitglieder in der Ärzteliste eingetragen sind und regelmäßig ihren Beruf ausüben. Das sind um rund 5000 mehr als noch vor fünf Jahren.
Nach dem Start in Tirol folgen die anderen Bundesländer von Mitte März bis Anfang April, den Abschluss bildet am 8. April Salzburg. Aus dem Kreis der neun Landespräsidenten wird dann der Präsident der Bundesärztekammer gewählt.
Wiener Duell um die Spitze
In Wien und in weiterer Folge auf Bundesebene ist auch heuer wieder mit einem Zweikampf zu rechnen: Der derzeitige Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres, strebt eine Wiederwahl an. Davor muss er sich freilich Mitte März zuerst bei der Wahl in der Bundeshauptstadt durchsetzen – bei der er auf einen altbekannten Kontrahenten trifft: Vizepräsident Johannes Steinhart.
Sowohl vor zehn Jahren, als Szekeres noch an der Spitze der Sozialdemokratischen Ärzte ins Rennen gegangen ist, als auch vor fünf Jahren mit seiner eigenen „Liste Szekeres“ musste er bei der Wahl in Wien der ÖVP-nahen Vereinigung Österreichischer Ärzte von Steinhart den Vortritt lassen, die jeweils stimmenstärkste Partei wurde. Szekeres schaffte es aber, als zweitstärkste Kraft eine Koalition gegen die relative Mehrheit der Steinhart-Liste zu bilden und in weiterer Folge 2017 auch die Wahlen auf Bundesebene für sich zu entscheiden.
Erst kürzlich haben beide Listenführer ihr Ziel, Nummer eins zu werden, klar ausgesprochen: „Ich hätte nichts dagegen, wenn ich gewählt würde“, formulierte es Szekeres. Er selbst räumt sich „gute Chancen“ ein – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Ärztekammer bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle gespielt habe.
Steinhart wiederum strebt nach eigenen Worten an, „selbstverständlich“ wieder Platz eins in Wien zu erreichen. Und er hofft, diesmal dann auch zum Präsidenten gewählt zu werden und eine „Koalition der Verlierer“ wie bei den letzten beiden Wahlen zu verhindern. Der Urologe, der auch Bundes-Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte ist, verweist auf gute Leistungen, „dort, wo wir Verantwortung tragen“. Sollte er zum Wiener Präsidenten gewählt werden, würde er auch die Spitze der Bundesärztekammer nicht ablehnen. (APA/red)