
Gewissheit bei der onkologischen Therapiefindung
Bericht: Roche Austria GmbH
Kommentar:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Steffen Krause, FEBU
Vorstand der Klinik für Urologie und Andrologie
Kepler Universitätsklinikum, Linz
E-Mail:
steffen.krause@kepleruniklinikum.at
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Mithilfe des Tumorprofilings können Gewebe- oder Blutproben auf zahlreiche genomische Alterationen getestet werden. Diese Informationen können Ärzte bei der Therapieentscheidung für individuelle Patienten unterstützen.
FoundationOne® Services können einen wichtigen Beitrag zur personalisierten Therapieentscheidung bei Patienten mit urologischen Karzinomen leisten. Mithilfe von Next-Generation-Sequencing (NGS) werden zeitsparend in einem Genpanel 324 Gene sequenziert und die vier Klassen genomischer Alterationen – Substitution, Insertion und Deletion, Kopienzahlvariation und Genrekombinationen – bestimmt.1
Sicherheit bei der Therapieentscheidung
Das umfangreiche genomische Tumorprofiling mit 324 Genen spart Tumorgewebe und Zeit und gibt Ihnen rasch einen Überblick über die Tumorbiologie des Patienten (Abb. 1). Der Umfang des Berichts schließt neben den Ergebnissen des Tumorprofilings, inklusive Auflistung aller relevanter negativer Ergebnisse, auch eine Auflistung relevanter klinischer Studien ein, die für das Tumorprofil des Patienten infrage kommen könnten. Außerdem werden Therapien, die in der EU für die gefundenen genetischen Alterationen zugelassen sind, sowie jene, die nicht zugelassen sind, aber einen klinischen Nutzen für den Patienten haben könnten, gelistet. Die Therapien werden in alphabetischer Reihenfolge nach den Evidenzkategorien des NCCN angeführt.2 Es werden auch detektierte genomische Alterationen, welche derzeit nicht therapierbar sind, ausgewiesen.
Des Weiteren werden auch genetische Signaturen wie TMB/bTMB, MSI und PD-L1 (wird mittels IHC bestimmt) aufgelistet, die für die Eignung einer Immuntherapie eine wichtige Rolle spielen (Abb. 1). Die Ausführungen sind stets auf dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand und die Analyse bis hin zur Erstellung des Berichts ist FDA- und CE-IVD-zertifiziert. Das gibt Sicherheit und Vertrauen bei der Wahl der bestmöglichen Therapieoption für Ihre Patienten.
Für alle Urothelkarzinome geeignet
Die zwei Services, FoundationOne® CDx und FoundationOne® Liquid CDx, können urologisch tätige Onkologen und Urologen bei der Therapieauswahl für den Patienten in unterschiedlichen Situationen unterstützen. Bei Vorhandensein einer Gewebebiopsie in FFPE (formalinfixiert, Paraffin-eingebettet) kommt FoundationOne CDx zum Einsatz.3–6 Ist keine Gewebebiopsie vorhanden, enthält diese zu wenige Tumorzellen oder kann aufgrund eines zu hohen Risikos für den Patienten keine entnommen werden oder ist eine schnelle Therapieentscheidung vonnöten, kommt FoundationOne Liquid CDx zum Einsatz.7–9
Die Liquid Biopsy liefert mit nur einer Blutprobe zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA), welche vom primären oder metastasierten Tumor stammt, allerdings werden je nach Stadium der Erkrankung und Größe des Tumors unterschiedliche Mengen an ctDNA in das Blut freigesetzt. Da möglicherweise subklonale Zellpopulationen mittels einer Gewebebiopsie nicht vollständig erfasst werden, könnten durch eine Kombination beider Services diese Unschärfen vermindert und die Heterogenität der Krebserkrankung erfasst werden.10,11
Einsatzmöglichkeiten des Tumorprofilings:
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Kein bzw. limitiertes Ansprechen auf die Therapie
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Schneller Progress, Tumor ist refraktär oder rezidiviert
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Metastasierung
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Ausschluss von Therapieresistenzen
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Ausgeschöpfte Therapiemöglichkeiten aus Leitlinien
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Tumoren mit hoher Prävalenz an genetischen Veränderungen
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Testung mittels kleinen/mittleren Genpanels lieferte ein negatives Ergebnis.
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Statusbestimmung von TMB/bTMB, MSI und PD-L1(Programmed Death-Ligand 1)-Status für Immuntherapieeignung
Die FoundationOne Services gehen über das Tumorprofiling hinaus
Neben dem umfangreichen Bericht können die behandelnden Ärzte auch externe Expertise bei schwierigen Fragestellungen erhalten.12 Bei komplexen Fragen zum FoundationOne-Bericht bietet der Second Opinion Service die Möglichkeit, mit einem diskreten und unabhängigen nationalen Kollegen in Kontakt zu treten und die Interpretation des Berichts sowie die Therapiefindung zu diskutieren.
Zusätzlich steht die Online-Plattform Peer-to-Peer zur Verfügung, welche zur Förderung der Kommunikation und des Wissensaustausches zwischen Ärzten eingerichtet wurde. Der behandelnde Arzt kann mit unabhängigen, internationalen Experten durch das Hochladen eines FoundationOne-Berichts und einer kurzen Beschreibung des Patientenfalles eine spezielle Fragestellung erörtern. Selbstverständlich sind beide Services unkompliziert, schnell, vertraulich und kostenlos.
Mehr Informationen finden Sie auf:
www.foundationmedicine.at
Literatur:
1 www.foundationmedicine.at 2 Informationen zu NCCN-Kategorien finden Sie im NCCN Compendium® www.nccn.org 3 Frampton GM et al.: Nat Biotechnol 2013; 31: 1023-31 4 FoundationOne®CDx Technical Specifications, 2018. www.rochefoundationmedicine.com/f1cdxtech 5 FoundationOne®CDx FDA Approval, 2017 https://www.accessdata.fda.gov/cdrh_docs/pdf17/P170019a.pdf 6 FoundationOne®CDx Clinical Validation, 2017.http://www.foundationmedicine.com/genomic-testing/foundation-one-cdx 7 FoundationOne Liquid CDx Technical Specifications, 2020. http://www.eifu.online/FMI/190070862 8 FoundationOne Liquid CDx FDA Approval, 2020. www.foundationmedicine.com/press-releases/445c1f9e-6cbb-488b-84ad-5f133612b721 9 Woodhouse R et al.: PLoS One 2020; 15(9): e0237802 10 Francis G, Stein S: Int J Mol Sci 2015; 16: 14122-4211 Siravegna G et al.: Ann Oncol 2019; 30: 1580-90 12 https://www.foundationmedicine.at/resources/ask-the-expert.html
Mehrwert und Einsatz von Tumorprofiling bei Tumoren in der Urologie
Prim. Univ.-Prof. Dr. Steffen Krause, FEBU
Vorstand der Klinik für Urologie und Andrologie
Kepler Universitätsklinikum, Linz
E-Mail:
steffen.krause@kepleruniklinikum.at
Die Therapielandschaft von metastasierten Karzinomen hat sich in der Urologie beim Prostata-, Urothel- und Nierenzellkarzinom in den letzten 5 Jahren deutlich gewandelt, den Patienten können leitlinienkonform meist mehrere Therapielinien im Algorithmus angeboten werden. In dieser Kaskade gewinnt die homologe Rekombinationsdefizienz von Zellen v.a. bei fortgeschrittenen Karzinomen zunehmend an Bedeutung. Ein gestörter Reparatur-Signalweg kann dabei verschiedene Ursachen haben wie z.B. eine Mutation. So konnte Abida1 bereits im Jahr 2015 bei über 40% der Patienten mit primären und metastasierten Prostatakarzinomen genetische Alterationen in einer Gensequenzanalyse nachweisen. Auch beim metastasierten Urothelkarzinom konnten im molekulargenetischen Tumorprofiling unterschiedliche Biomarker detektiert werden, am häufigsten dabei TP53-, TMB-, TERT-promoter-, PIK3CA-, CDKN2A/B-, CDK4/6-, FGFR3- und ERBB2/3-Mutationen.2, 3
Es existieren zwei Arten von Mutationen. Unterschieden werden zum einen Mutationen in der Keimbahn, die in jeder Körperzelle zu finden sind und vererbt werden können. Somatische Mutationen entstehen im Laufe eines Lebens, beispielsweise bei der Onkogenese. Letztere sind jedoch nur in Zellen zu finden, die aus der Ursprungszelle hervorgegangen sind. Hieraus ergibt sich für den Kliniker die Überlegung, die Mutation im Serum (Liquid Biopsy) oder Tumorgewebe (Primärtumor vs. Metastase) nachzuweisen.
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Pat. mit mPCa: Tumorgewebe im Knochen (Stanze) mit Amplifikation CDK12-Q122lfs*73. Folgetherapie mit Nivolumab
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Pat. mit mPCa: Tumorgewebe im Knochen (Stanze) mit RICTOR-Amplifikation. Keine Therapieempfehlung
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Pat. mit mNCC: Tumorgewebe im Knochen (Stanze) – „sample failure“
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Pat. mit mPCa: Liquid Biopsy mit „pTEN loss“. Folgetherapie mit Everolimus
Erste eigene klinische Erfahrungen mit FoundationOne Services:
Die Realität im klinischen Alltag hat trotz erweiterten Tumorprofilings und daraus resultierende Therapieoptionen auch ihre Grenzen. Nicht für jeden austherapierten Patienten gibt es eine weitere Therapieoption.
Aktuell kam es allerdings zu einer EMA-Zulassung von Olaparib (PARP-Inhibitor) beim metastasierten, hormonresistenten Prostatakarzinom beim Nachweis einer BRCA1/2-Mutation. 4 Die Aufnahme des Tumorprofilings in die urologisch-onkologischen Leitlinien steht somit kurz bevor und bietet in Zukunft noch mehr Perspektiven.
Literatur zum Kommentar:
1 Abida W et al.: Genomic characterization of primary and metastatic prostate cancer using a targeted next-generation sequencing assay. JCO 2015; 34(supp 2S): abstr 254 2 McGregor B et al.: Correlation of circulating tumor DNA (ctDNA) assessment with tissuebased comprehensive genomic profiling (CGP) in metastatic urothelial cancer (mUC). Ann Oncol 2017; 28(supp 5): abstr 867P 3 Pal SK, Agarwal N, Choueiri TK et al.: Comparison of tumor mutational burden (TMB) in relevant molecular subsets of metastatic urothelial cancer (MUC). Ann Oncol 2017; 28(supp 5): abstr 849PD 4 De Bono J et al.: Olaparib for metastatic castration-resistant prostate cancer. N Engl J Med 2020; 382 (22): 2091-102
M-AT-00000827
Mit freundlicher Unterstützung durch Roche Austria GmbH