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Jahres-Highlights: praxisnahes AK-Symposium, wissenschaftliche Publikationen

Priv.-Doz. Dr. Stephan Seklehner, Leiter des Arbeitskreises Endourologie & Steinerkrankungen und Co-Herausgeber der ÖGU Aktuell, blickt auf das Jahr 2022 im Arbeitskreis zurück, das besonders durch das Herbstsymposium geprägt war, aber auch durch Webinare und klinikübergreifende wissenschaftliche Kooperationen.

Das Jahr 2022 war ein sehr produktives und gutes Jahr für den Arbeitskreis. Wir konnten viele Projekte umsetzen und erstmals ein Symposium abhalten.

Herbstsymposium des AK

Das Herbstsymposium des AK für Endourologie und Steinerkrankungen fand von 7. bis 8.10. 2022 in Linz statt. Wir konnten 90 Teilnehmer*innen dazu begrüßen. Abgedeckt wurde ein breites Spektrum der Endourologie und Steinchirurgie – sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Es gab mehrere Arbeitsstationen, wofür wir Tutor*innen aus dem Arbeitskreis sowie andere Expert*innen gewinnen konnten. Der praxisnahe Aspekt der Fortbildung wurde durch viele Semi-Live-Operationen bereichert, von Steinoperationen bis zur HOLEP (Holmiumlaser-Enukleation der Prostata). Vortragsblöcke, in denen wir auch internationale Expert*innen begrüßen durften, rundeten das Symposium ab. So hielt u.a. Dr. Adam Maxwell aus Seattle Vorträge über neue Grundlagenforschung zur „burst wave lithotripsy“, die einen neuen Stellenwert in der minimalinvasiven Steinchirurgie erlangen könnte. Mit dem „Hands-on“-Training war es uns möglich, v.a. junge Kolleg*innen anzusprechen. Mir war es sehr wichtig, dass keine Kongressgebühr eingehoben wurde und wir den jungen Assistenzärzt*innen die Unterkunft finanzieren konnten. All das wurde vom Arbeitskreis übernommen. Mein besonderer Dank gilt Priv.-Doz. DDr. Mehmet Özsoy, der mit außergewöhnlichem Einsatz und Akribie federführend am Symposium beteiligt war.

Stipendienvergabe

Wir haben auch ein „Observership“-Stipendium bei Prof. Bhaskar Somani, einem internationalen Experten auf dem Gebiet der Endourologie und Steinchirurgie in Southampton, in England, an Dr. Sebastian Graf vergeben, der als geeignetster Kandidat dafür auserkoren wurde. Das Stipendium wurde rein vom Arbeitskreis finanziert.

Webinare

Der Arbeitskreis beteiligte sich 2022 an mehreren Webinaren der Fortbildungskommission der ÖGU. U.a. hat OA Dr. Martin Drerup aus Salzburg über die operative BPH-Therapie referiert, OA Dr. Marc Witkowski von der Klinik Ottakring über den Stellenwert der ESWL und OA Dr. Julian Veser, AKH Wien, zu „Best of 2022: Steinerkrankungen“.

Wissenschaft und Forschung

Die Wissenschaft hat einen großen Stellenwert im Arbeitskreis: Wir haben eine multizentrische Studie bei über 80-jährigen Patienten mit Harnleiter- und Nierensteinen zu operativer Therapie und Therapie-Outcome durchgeführt, die im „World Journal of Urology“ und in „PLoS One“ publiziert wurde. Insgesamt wurden über 1000 (!) stationäre Aufnahmen von Steinpatienten aus acht österreichischen Kliniken in Baden, Krems, Klagenfurt, Zell am See, Salzburg, Innsbruck und Wien (Klinik Favoriten, Klinik Donaustadt) in die Analyse eingeschlossen. Dieses Projekt, verbunden mit Publikationen in hochgereihten „peer-reviewed“ Journalen, zeigt, dass erfolgreiche klinische Wissenschaft in Arbeitskreisen durchaus möglich ist!

Neue Statuten

Vor vier Jahren haben wir uns neue Statuten gegeben, die eine Rotation gewährleisten sollten. So verließen leider die beiden verdienten Mitglieder Priv.-Doz. DDr. Mehmet Özsoy (nun Präsident des Berufsverbandes der Österreichischen Urologie – BVU) und OA Dr. Clemens Wehrberger den Vorstand. In meiner Rolle als AK-Leiter bin ich für weitere zwei Jahre bestätigt worden, neuer Vizepräsident ist der ehemalige „past president“ OA Dr. Martin Drerup. Verstärkt wurde unser Vorstandsteam mit Priv.-Doz. Dr. Klaus Eredics (Kassier) und OA Dr. Julian Veser (Schriftführer).

Ausblick auf das 2. Halbjahr 2023

Ein Schwerpunkt 2023 wird auf dem „Teaching“ liegen, so werden wir wieder in der ASU („Austrian School of Urology“) tätig sein und endourologische OP-Workshops in Kooperation mit AFS Medical (Pusen®) anbieten. Außerdem beteiligen wir uns am EEP-Workshop „Endoscopic Enucleation of the Prostate“ von Prof. Lukas Lusuardi in Salzburg, wo der Arbeitskreis einen Enukleations-Kadaverkurs abhalten wird. Dieser soll helfen, die flache Lernkurve der trans-urethralen Enukleations-OP zu erhöhen.

Auch die Wissenschaft wird vorangetrieben. Die Datenerhebung für ein klinikübergreifendes Projekt über die Wasserdampfablation der Prostata ist bereits beendet, sodass wir bald auf eine weitere Arbeitskreispublikation vorweisen können.

Besonders freut mich, dass die Mitglieder des Arbeitskreises sich in den letzten Jahren weit über das normale Maß hinaus engagiert und eingebracht und sich couragiert hervor getan haben. Nur die Gesamtheit aller Einzelnen macht einen gesunden und produktiven Arbeitskreis aus.

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