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Multiprofessionell und interdisziplinär
Jatros
Autor:
Dr. Oliver Bilke-Hentsch, MBA
Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie FMH<br> Chefarzt und Co-Geschäftsleitung<br> Modellstation SOMOSA<br> Winterthur<br> E-Mail: oliver.bilke-hentsch@somosa.ch
30
Min. Lesezeit
12.09.2019
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<p class="article-intro">In diesem Jahr fanden die Tübinger Suchttherapietage mit ihren wieder über 300 Teilnehmern – davon etwa zehn Prozent aus Österreich bzw. der Schweiz – im vertrauten Ambiente der Psychiatrischen Klinik der Universität Tübingen statt. Die Fortbildungsveranstaltung stand diesmal unter dem Motto "Multiprofessionelles Handeln in der Suchttherapie“.</p>
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<p class="article-content"><p>Dem übergeordneten Thema Interdisziplinarität wurden die vielfältigen Seminare, Workshops, Fortbildungskurse und Stateof- the-Art-Vorträge gerecht, die wie jedes Jahr ein breites Spektrum an Themen abdeckten. Neben dem eigentlichen Tagungsprogramm werden stets das Curriculum Tabakabhängigkeit und das Curriculum Medien- und Internetabhängigkeit angeboten. <br />Der Austausch der unterschiedlichen Berufs- und Ausbildungsgruppen mit einem sozialarbeiterischen und einem ärztlich- psychologischen Schwerpunkt bedingte lebhafte Diskussionen und ergibt viele Anregungen für den klinischen und praktischen Alltag – ein Markenzeichen der Tübinger Suchttherapietage. <br />In den State-of-the-Art-Sessions und Hauptvorträgen ging es dieses Jahr unter anderem um</p> <p>• die Opioidwelle in den USA <br />• die Tabakentwöhnung in Deutschland <br />• Versorgungssysteme <br />• Verhaltenssüchte</p> <p>Das Thema Chem-Sex fand nicht überraschend in der medialen lokalen Berichterstattung großes Interesse. Es ist stets Ziel der Tübinger Suchttherapietage, neue Themen oder sogenannte Modethemen frühzeitig aufzugreifen und in ihrer praktischen Relevanz zu überprüfen. <br />Für die wissenschaftliche Relevanz und klinische Qualität bürgt ein seit Jahren zusammenarbeitender Beirat, der das Programm erstellt. Unter der Leitung von Prof. Anil Batra aus Tübingen, Prof. Götz Mundle aus Berlin und Dipl.-Psych. Christian Heise aus Tübingen wird die Mischung aus Bewährtem und Innovativem erarbeitet. Man kann gespannt sein, was „ein Vierteljahrhundert Tübinger Suchttherapietage“ im Jahr 2020 erbringen wird – die wissenschaftlichen, aber auch die sozialpolitischen Fragen gehen sicher nicht aus.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: 24. Tübinger Suchttherapietage, 3. bis 5. April 2019
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