
Frauenpower in der Hafenstadt an der Elbe
Jatros
Autor:
Dr. Katharina Gordon
für den Vorstand des Vereins „Die Orthopädinnen e.V. – Das Netzwerk“</p> <p>E-Mail: kontakt@orthopaedinnen.org
30
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16.11.2017
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<p class="article-intro">Bericht über die 9. Jahrestagung von „Die Orthopädinnen e.V. – Das Netzwerk“ am 2. und 3. September 2017 im Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1706_Weblinks_s14_2.jpg" alt="" width="1417" height="935" />Der Verein „Die Orthopädinnen e.V.“ bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit, ein Netzwerk zu nutzen, das sich von Deutschland über Österreich und die Schweiz bis nach Belgien erstreckt. Ziel des Vereins ist es, sich ungezwungen austauschen zu können, Kontakte zwischen verschiedenen Kliniken zu pflegen und bei Interesse an einem Mentorinnenprogramm teilzunehmen.<br />Die diesjährige Jahrestagung fand zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in Hamburg statt, wo uns Gastgeberin und Gründungsmitglied Dr. Sandra Breyer im Altonaer Kinderkrankenhaus herzlich willkommen hieß und durch die Veranstaltung führte. <br />Den ersten Vortragsblock der 9. Jahrestagung eröffnete Dr. Nicole Maria Muschol, Leiterin der AG Lysosomale Stoffwechselerkrankungen in Hamburg, mit einem spannenden Vortrag über Mukopolysaccharidosen. Dabei schärfte sie unseren Blick für die klinische Diagnostik und präsentierte Therapieoptionen und laufende Forschungsprojekte dieser – aufgrund ihrer Häufigkeit unter den Stoffwechselerkrankungen – bedeutenden Erkrankungsgruppe. Im Anschluss vermittelte uns Dr. Carsten Timm, Leiter des Schwerpunktzentrums für Osteologie in Hamburg, durch den Vortrag „Ein klarer Blick für schwache Knochen“ eine praxisnahe Übersicht der Diagnose und Therapieoptionen bei osteologischen Erkrankungen. Die Wichtigkeit seiner Sprechstunde untermauerte er durch die Präsentation der Statistik der Volkskrankheit Osteoporose. Neben der osteologischen Basisdiagnostik wurden die Substanzgruppen, die zur Behandlung zur Verfügung stehen, präsentiert. Als Abrundung der Stoffwechselsprechstunde zeigte uns Dr. Jessika Johannsen, Oberärztin der Neuropädiatrie der Kinder- und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Hamburg, neue Therapiemöglichkeiten bei neuromuskulären Erkrankungen und legte den Schwerpunkt auf Duchenne’sche Muskeldystrophien und spinale Muskelatrophien. Die perfekt präsentierten theoretischen Grundlagen wurden durch ihre spannenden klinischen Erfahrungen untermauert.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1706_Weblinks_s14_1.jpg" alt="" width="684" height="973" /><br />Den zweiten Vortragsblock eröffnete Dr. Christian Hagemann, Oberarzt der Abteilung für Pädiatrische Neurochirurgie des Altonaer Kinderkrankenhauses in Hamburg. Er gab uns ein Update über neue Möglichkeiten in der Neurochirurgie und schärfte durch die Präsentation zahlreicher Bilder unseren klinischen Blick, um rechtzeitig an eine Plexusläsion zu denken und so die Möglichkeit einer operativen Sanierung zu wahren. Dr. Ina Ridderbusch, Oberärztin der Abteilung für Kinderchirurgie des Altonaer Kinderkrankenhauses, sprach sodann über Therapieoptionen und Komplikationsmanagement bei Ellbogenfrakturen im Kindesalter. Dabei zeigte sie uns spannende Fallbeispiele und erklärte die an der Klassifikation abgeleiteten Therapieoptionen. Ein Algorithmus für die korrekte Behandlung wurde vorgestellt und die Auswirkung einer knöchernen Fehlbehandlung eindrucksvoll präsentiert. PD Dr. Alexander S. Spiro vom Altonaer Kinderkrankenhaus schloss den zweiten Block mit einem übersichtlichen Update über Knochentumoren ab. Er zeigte uns umfassende Bildgebung und einen systematischen Überblick als Hilfestellung zur sicheren Diagnosefindung. Dabei wies er auf den Stellenwert der jeweiligen bildgebenden Verfahren hin. Die Durchführung der korrekten Tumorbiopsie wurde erörtert. Anhand der zahlreich gezeigten Fallbeispiele wurde unser Wissen untermauert.<br />Die Nachmittagssession wurde durch Ellen Dietrich, Ergotherapeutin des Ergoteams Ottensen in Hamburg, mit einem Überblick über die Ergotherapie der oberen Extremität in Orthopädie und Unfallchirurgie eröffnet. Detailliert wurden Nachbehandlungsschemata präsentiert. Die Referentin hatte diverse Schienen dabei, die im Auditorium herumgereicht wurden, um das Fachgebiet anschaulicher zu machen. So hatten wir die Gelegenheit, sämtliche Schienen selbst anzulegen. Im Anschluss berichtete Dr. Anna-Katharina Doepfer, stv. Leiterin des Jungen Forums O&U, Fachärztin an der Abteilung für Kinderorthopädie des Altonaer Kinderkrankenhauses, über die Sicherheitskultur in Orthopädie und Traumatologie. Dabei wurden spannende Parallelen zum Fehlermanagement in der Luftfahrt gezogen. Der Zusammenhang zwischen Fehlerhäufigkeit und Zeitdruck wurde erörtert. Der Faktor Mensch und die Bedeutung der Hierarchie am Arbeitsplatz wurden dargestellt, interpersonale Kompetenz wurde erörtert und ein entsprechendes Kursprogramm vorgestellt.</p> <p>Dr. Nicola Ebert, Assistenzärztin der Abteilung für Kinderorthopädie des Altonaer Kinderkrankenhauses, stellte sodann das Hilfsprojekt „als Orthopädin in Indien“ vor. Anschaulich wurden die indische Lebenskultur und das beeindruckende Hilfsprojekt präsentiert. Als Gastärztin wurde die Kollegin in Indien mit offenen Armen empfangen. Schwerpunkt des Projekts war die Betreuung von Kindern mit Fußfehlstellungen und infantiler zerebralparese. Ein interdisziplinäres Team von Ergotherapeuten, Pflegekräften, orthopädischen Schuhtechnikern, Ärzten und Ärztinnen verwirklichte das Projekt.</p> <p>Wie auch in den letzten Jahren folgte ein toller Reisebericht, den unsere Stipendiatin Dr. Katharina Burger aus dem Lorenz-Böhler-Krankenhaus Wien präsentierte. Sie hatte das Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg sowie das Olgahospital in Stuttgart besucht, wo sie sich vor allem mit kindertraumatologischen Fragestellungen beschäftigte. <br />Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, einen tollen Workshop über „Körpersprache – die persönliche Visitenkarte“ zu besuchen. Der Workshop wurde von Dr. Ulrike Ley aus Berlin abgehalten. Dabei bekamen wir hilfreiche Tipps für ein sicheres Auftreten im Berufsalltag, die wir sofort ausprobieren durften, um die Wirkung unserer Körpersprache auf andere zu testen. Den spannenden Vorträgen und dem hilfreichen Workshop folgte die Mitglieder- und Vorstandsversammlung.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1706_Weblinks_s14_3.jpg" alt="" width="1777" height="725" /><br />Neben den fundierten Vorträgen war wie jedes Jahr das Netzwerken ein Schwerpunkt. Dazu dienten neben Pausen das gemeinsame Abendessen, das in Hamburgs ältester Weinstube ausgerichtet wurde, und auch das traditionelle Sonntagsprogramm. Unseren Hamburger Gastgebern gelang es, als Rahmenprogramm am Sonntagvormittag eine Führung in der Elbphilharmonie zu organisieren. Wir hatten dabei die großartige Chance, auch den beeindruckenden Konzertsaal zu besichtigen und die Akustik zu testen. Die atemberaubende Führung rundete eine wirklich gelungene 9. Jahrestagung ab.</p></p>
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