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ÖGU – Austrian Fellowship for Traumatology 2023

Viele wertvolle Einblicke

Im Rahmen des Fellowship for Traumatology der ÖGU bekam ich die Chance, in zehn Tagen fünf verschiedene Abteilungen in unterschiedlichen Bundesländern zu besuchen.

Zams

Meine Reise begann im Westen Österreichs und führte mich nach Zams in Tirol, wo ich von Prim. Kathrein und seinem Team sehr herzlich begrüßt und aufgenommen wurde.Durch den Skitourismus herrschte zu dieser Zeit nicht nur ein reges Treiben auf der Piste, sondern auch im KH Zams. Ich war sehr beeindruckt von der Organisation und Struktur der unfallchirurgischen Ambulanz, die es ermöglicht, das hohe Patientenaufkommen sehr effizient zu bewältigen, wobei hier der Hubschrauber gefühlt ununterbrochen verletzte Skifahrer*innen bringt. Ich durfte in den zwei Tagen mehrmals Prim. Kathrein bei verschiedensten Operationen assistieren, z.B. bei der Versorgung einer Wirbelkörperfraktur mittels TLIF, und bekam zwischendurch viele spannende Patientenfälle präsentiert. Komplettiert wurde mein Besuch bei einem hervorragenden Abendessen am Rosenmontag, bei dem wir auch von der ortsansässigen Blasmusik musikalisch verwöhnt und auf den Fasching eingestimmt wurden.

St. Johann

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Mit Prim. Brunner und Dr. Endstraßer in St. Johann

Meine Reise führte mich am Faschingsdienstag weiter nach St. Johann in Tirol, wo ich von den Kollegen herzlich empfangen wurde und mit ihnen einen gemütlichen Abend verbrachte. Am nächsten Morgen lernte ich Prim. Brunner und den Rest des Teams kennen. Prim. Brunner nahm sich gleich nach der Morgenbesprechung Zeit, mir die ganze Abteilung vorzustellen, ehe ich bei mehreren spannenden Knieoperationen assistieren durfte. St. Johann in Tirol ist umgeben von wunderschönen Bergen und noch tolleren Skigebieten, es versteht sich, dass es in der Wintersaison den Kollegen wohl nie langweilig wird. Das Geräusch von kreisenden Hubschraubern, die nur darauf warteten, am Helikopterlandeplatz landen zu können, war quasi Hintergrundmusik. Auch hier zeigte sich das Ambulanzsystem sehr effizient und ich war beeindruckt von der guten interdisziplinären Zusammenarbeit und Innovation des gesamten Teams.

Auch ich kam in den Genuss, gemeinsam mit Prim. Brunner und einigen Kollegen die Pistenverhältnisse zu testen, aber zuerst ging es mit eigener Kraft bergauf im Rahmen einer wunderschönen Nachtskitour. Nach rund 900 Höhenmetern Aufstieg wurden wir mit einem köstlichen Abendessen belohnt, bevor es für uns mit den Skiern wieder ins Tal ging.

Schwarzach

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Mit Dr. Ramsauer, Dr. Quirchmayr, Prim. Mittermair und Dr. Hetzmannseder in Schwarzach

Nach einem weiteren wirklich tollen Tag im OP ging meine Reise am Donnerstagnachmittag weiter nach Schwarzach im Pongau, wo ich von Frau Dr. Hetzmannseder sehr herzlich empfangen und zum Abendessen ausgeführt wurde. Die Nähe zu meiner Heimat und das Treffen auf bekannte Gesichter machten diesen Aufenthalt für mich noch zusätzlich interessant. Gleich am ersten Tag durfte ich Prim. Mittermair und OA Dr. Ramsauer bei der Versorgung einer periprothetischen Femurfraktur assistieren. Danach lernte ich den hocheffizienten Ambulanzbetrieb kennen und war beeindruckt von der raschen, aber qualitativ hochwertigen Versorgung und Behandlung der vielen verunfallten Skiurlauber. Der Workload ist hier v.a. in den Wintermonaten immens, aber trotzdem herrschte eine gute Stimmung und Zusammenarbeit im gesamten Team. Der Tag war sehr abwechslungsreich und ich kam noch in den Genuss, bei weiteren Osteosynthesen wie z.B. der Versorgung einer kindlichen Femurfraktur und subkapitalen Humerusfraktur assistieren zu dürfen.

Klagenfurt

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Mit Prim. Smekal in Klagenfurt

Damit war aber auch die erste Woche des Fellowships schon vorbei, leider musste ich es zu diesem Zeitpunkt krankheitsbedingt unterbrechen. Aber ich bekam die Chance, das Fellowship nach einigen Wochen fortzusetzen. So machte ich mich auf die Reise nach Klagenfurt, wo ich von Prim. Priv.-Doz. Dr. Smekal und seinem Team sofort herzlich aufgenommen und ganz selbstverständlich in den Arbeitsalltag integriert wurde. Es folgten zwei spannende OP-Tage, angefangen mit z.B. der Refixation einer traumatisch bedingten Peronealsehnenluxation durch einen knöchernen Ausriss des Retinakulums oder einer für mich neuen Technik der Rekonstruktion einer AC-Gelenkssprengung. Auch hier beeindruckten mich wieder die gute Organisation und Zusammenarbeit des gesamten Teams sowie die hohe Expertise auf dem Gebiet der Sporttraumatologie. Mein Aufenthalt wurde durch ein köstliches, geselliges Abendessen mit Prim. Priv.-Doz. Smekal und einigen weiteren Kollegen abgerundet, bevor es für mich weiterging in meine „alte“ Studentenstadt Graz.

Graz

In Graz durfte ich das LKH Graz unter der Leitung von Prof. Leithner besuchen. Ich bekam dort die Gelegenheit, Dr. Ferlic und Team bei einer dorsalen Korrekturspondylodese bei idiopathischer Skoliose zu assistieren. Ich konnte viele neue Erfahrungen und Erkenntnisse in der Behandlung der Skoliose sammeln, unter anderem zeigte mir Dr. Ferlic das Nachstellen von MAGEC-Stäben, wo eine Distraktion der Wirbelsäule von extern gesteuert vorgenommen wird und man den Kindern förmlich beim Wachsen zuschauen kann. Am letzten Tag durfte ich zusätzlich noch bei einer spannenden dorsalen C1/C2-Spondylodese nach Harms assistieren.

Zusammenfassend bietet das ÖGU-Fellowship Jungärzten die Möglichkeit, in kurzer Zeit viele neue Kontakte zu knüpfen, sich mit Kollegen auszutauschen und unterschiedliche Behandlungsstrategien und Organisationsstrukturen kennenzulernen. Ich konnte in diesen zwei Wochen definitiv viele wertvolle Einblicke gewinnen und möchte mich für die ausgezeichnete Organisation bei allen Beteiligten bedanken.

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