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Gesundheit und Medizin

Herz-Vorsorge bei Krebspatient*innen besonders wichtig – Therapien können Spuren hinterlassen

Wien - Überlebenswichtige Krebstherapien können die Herzgesundheit von Patient*innen beeinträchtigen: Inzwischen liegen durch Krebsmedikamente ausgelöste oder verstärkte kardiovaskuläre Erkrankungen auf Platz zwei der Ursachen für Langzeit-Morbidität und Mortalität von Krebsüberlebenden, berichtet die MedUni Wien. Vorsorge sei daher für Betroffene besonders wichtig.

Jutta Bergler-Klein von der Klinischen Abteilung für Kardiologie der MedUni Wien weist anlässlich des Weltherztages am 29. September auf die Bedeutung der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen insbesondere bei Krebsbetroffenen hin. Durch die immer bessere Prognose bei Tumorerkrankungen gewinne das Phänomen Kardiotoxizität an Bedeutung. Dabei handelt es sich um Schädigungen des Herzens, die Chemotherapien und/oder Bestrahlungen verursachen oder verstärken können.

„Wir wissen heute, dass Kardiotoxizität zu Bluthochdruck, Klappenerkrankungen, frühzeitigen Koronargefäß-Verkalkungen, Herzschwäche, Koronarsyndromen wie Herzinfarkt oder Rhythmusstörungen führen kann“, so Bergler-Klein. Wie die kardio-onkologische Forschung zeige, können nicht nur Krebsmedikamente, sondern auch von Tumoren produzierte Stoffe die Herzfunktion beeinträchtigen. Umgekehrt bedingt eine chronische Herzschwäche einen chronischen systemischen Entzündungszustand, welcher die Entstehung von Tumoren begünstigen kann.

Auf Risikofaktoren achten

Prävention und Management von Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien daher zu jeder Zeit wichtig, insbesondere nach einer Krebsdiagnose sowie vor, während und nach einer Krebstherapie. Ziel müsse sein, die Behandlung des Tumors weder zu verzögern noch zu beeinträchtigen.

Einen Beitrag könnten auch Betroffene selbst leisten. Bergler-Klein: „Kardiale Risikofaktoren wie hoher Blutdruck und Cholesterinspiegel sollen umgehend behandelt werden.“ Bewegung und sportliche Betätigung, soweit möglich sogar während der Chemotherapien, könnten eine Kardiotoxizität reduzieren. (APA/red)

Weitere Infos: Fachpublikation

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