
OS-Daten bestätigen neoadjuvante ICI-CT-Kombinationstherapie
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Die neoadjuvante Behandlung von tripelnegativem frühem Brustkrebs mit Pembrolizumab plus Chemotherapie ist ein Standard für Hochrisikopatientinnen. Ergebnisse zum Gesamtüberleben (OS) aus der prospektiven Phase-III-Studie KEYNOTE-522 bestätigen die kombinierte Therapie.
Die KEYNOTE-522-Studie verglich 2:1-randomisiert und placebokontrolliert die zusätzliche neoadjuvante Gabe von Pembrolizumab zur Chemotherapie plus nachfolgend die adjuvante Pembrolizumabgabe. Es wurden 1174 Patient:innen mit tripelnegativem Brustkrebs (T1c N1-2 oder T2-4 N0-2) und hohem Progressionsrisiko eingeschlossen. Die Chemotherapie bestand aus 4 Zyklen Carboplatin plus Paclitaxel gefolgt von 4 Zyklen Doxorubicin oder Epirubicin plus Cyclophosphamid. Primäre Studienendpunkte waren die Rate an pathologischen Komplettremissionen (pCR) und das ereignisfreie Überleben (EFS). Die positiven Ergebnisse der Studie führten bereits zur Zulassung von Pembrolizumab plus Chemotherapie in dieser Indikation. Beim ESMO wurden in der Präsidentensitzung die OS-Daten mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 75,1 Monaten präsentiert.
Das Alter der Patient:innen betrug im Median 48–49 Jahre, bei >80% der Patient:innen lag ein PD-L1 CPS ≥1 vor und 52% wiesen einen positiven Nodalstatus auf. Im Ergebnis bestätigen die aktualisierten EFS-Ergebnisse vorangegangene Analysen. Mit einer Hazard-Ratio von 0,65 (95%-KI: 0,51–0,83) blieben die Kaplan-Meier-Kurven auch mit der längeren Nachbeobachtungszeit konstant und separiert. Nach 36 Monaten betrug die EFS-Rate 84,6% versus 76,4% und nach 60 Monaten waren es 81,2% versus 72,2%. Das EFS übersetzte sich in einen OS-Unterschied von 86,6% versus 81,7% lebender Patient:innen nach 60 Monaten. Das Risiko zu sterben wurde mit Pembrolizumab um 34% reduziert (HR=0,66; 95%-KI: 0,50–0,87; p=0,0015). Es wurde keine Subgruppe identifiziert, die mehr von der alleinigen Chemotherapie profitieren würde. Das Erreichen einer pCR (yp T0/Tis ypN0) führte in beiden Studienarmen zu einer 5-Jahres-OS-Rate von 95,1% bzw. 94,4%. Lag keine pCR vor, überlebten mehr Patient:innen im Pembrolizumab-Arm 60 Monate (71,8% vs. 65,7%). Das Sicherheitsprofil blieb mit der längeren Nachbeobachtungszeit konsistent.
Fazit: Die aktualisierten Daten der KEYNOTE-522-Studie bestätigen die neoadjuvante Therapie mit Pembrolizumab plus Platin-basierter Chemotherapie gefolgt von adjuvantem Pembrolizumab bei Patient:innen mit Hochrisiko-tripelnegativem Brustkrebs.
Quelle:
Schmid P et al.: Neoadjuvant pembrolizumab or placebo plus chemotherapy followed by adjuvant pembrolizumab or placebo for high-risk early-stage TNBC: Overall survival results from the phase 3 KEYNOTE-522 study. ESMO 2024, Abstr. #LBA4