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Vorteil für Prasugrel nach akutem Koronarsyndrom
Jatros Digital
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02.09.2019
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<p class="article-intro">Die ISAR-REACT Studie verglich die Gabe von Prasugrel mit der Gabe von Ticagrelor nach einem akuten Koronarsyndrom. Dabei zeigte sich Prasugrel gegenüber Ticagrelor als überlegen bei vergleichbarem Auftreten von Blutungsereignissen.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Prasugrel ist in der Behandlung von Patienten nach perkutaner Intervention infolge eines akuten Koronarsyndroms (STEMI und NSTE-ACS) im Vergleich zu Ticagrelor über 12 Monate die bessere Option. Das legen die Ergebnisse der im Rahmen des ESC 2019 präsentierten Studie ISAR-REACT nahe. In die Studie waren mehr als 4000 Patienten an 23 Zentren in Deutschland und Italien eingeschlossen. Der primäre kombinierte Endpunkt aus Tod, Myokardinfarkt und Schlaganfall trat unter Ticagrelor signifikant häufiger auf als unter Prasugrel – und zwar bei 9,3 % der Patienten in der Ticagrelor- und bei 6,9 % der Patienten in der Prasugrel-Gruppe (HR: 1,36; 95 % CI: 1,09–1,70; p = 0,006). Auch die Inzidenz von Stentthrombosen war mit 1,0 % unter Prasugrel im Vergleich zu 1,3 % unter Ticagrelor für wahrscheinliche Stentthrombosen und 0,6 % vs. 1,1 % für definitive Stentthrombosen in der Prasugrel-Gruppe geringer. Der Vorteil in der Wirksamkeit von Prasugrel wurde dabei nicht durch ein erhöhtes Blutungsrisiko erkauft, denn Blutungen (BARC-Klasse 3 bis 5) wurden bei 5,4 % der Ticagrelor- und 4,8 % der Prasugrel-Patienten beobachtet (HR: 1,1; 95 % CI: 0,8–1,5; p = 0,46). Es gab also diesbezüglich keinen signifikanten Unterschied.</p> <p>Die Studie ISAR-REACT wurde zeitgleich mit der Präsentation im <em>New England Journal of Medicine</em> online publiziert.<sup>1</sup></p></p>
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<p><sup>1</sup>Schüpke S et al.: New Engl J Med; September 1, 2019 DOI: 10.1056/NEJMoa1908973</p>
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