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Schädigt eine elektive Koronarintervention mit Stent das Herz?
Jatros
Autor:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Eber
Ärztlicher Leiter Klinik Wilhering GmbH<br> E-Mail: bernd.eber@klinik-wilhering.at
30
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24.05.2018
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<p class="article-content"><p>In diese prospektive Studie wurden konsekutiv 1390 Patienten mit elektiver perkutaner Koronarintervention (PCI) und initial negativem Troponin-Wert im Zeitraum vom 1. 1. 2014 bis 31. 12. 2015 inkludiert. Der primäre Endpunkt war zusammengesetzt aus periprozeduralen Infarkten, Stentthrombose und myokardialer Schädigung. Er wurde insgesamt bei 28,7 % der Probanden erreicht: 7 % hatten einen Infarkt, 0,14 % eine Stentthrombose und 21,6 % erlitten eine myokardiale Schädigung. Folgende Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Komplikationen wurden nachgewiesen: Hauptstammstenose, Stentlänge >3cm, „multiple stenting“ und Alter >75 Jahre. Am Tag 30 nach PCI zeigte sich darüber hinaus eine signifikant höhere Rate an kardiovaskulären Ereignissen in der Event-Gruppe als in jener ohne diese Risikofaktoren (HR: 3,8; CI: 1,9–6,9), dieses Ergebnis war ebenso nach einem Jahr nachweisbar (HR: 1,7; CI: 1,1–2,6). <br /><br /><strong>Kommentar:</strong><br /> <em>Diese Studie ist von großer Bedeutung für die tägliche Praxis. Gerade Patienten mit hohem Risiko erleiden – nicht unerwartet – auch periprozedural mehr Infarkte. Diese werden gerne in der klinischen Routine gar nicht dokumentiert und noch weniger in den Arztbriefen interpretiert. In der Folge zeigen PCI-Patienten oft Veränderungen im Ruhe-EKG und auch in der Ergometrie, die als „falsch positives Ergebnis“ missgedeutet werden. Hier muss sicherlich ein Umdenken einsetzen.</em></p></p>
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<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p>Zeitouni M et al. für die ACTION Study Group: Periprocedural myocardial infarction and injury in elective coronary stenting. Eur Heart J 2018; 39: 1100-9</p>
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</p>