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ESC-Leitlinien zum Management der Endokarditis

Rolle der multimodalen Bildgebung bei infektiöser Endokarditis

Die infektiöse Endokarditis (IE) bleibt trotz moderner medizinischer Fortschritte eine komplexe Erkrankung mit hoher Mortalität und Morbidität. Ihre Diagnose stellt eine klinische Herausforderung dar und erfordert einen systematischen, multimodalen Ansatz.1 Insbesondere die 2023 aktualisierten Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) zur Endokarditis betonen die entscheidende Rolle der Bildgebung bei der Diagnosesicherung, Risikostratifizierung und Therapieplanung.1

Die modifizierten Duke-Kriterien kombinieren klinische, mikrobiologische und bildgebende Befunde zur Kategorisierung der Wahrscheinlichkeit einer Endokarditis (in „definitiv“, „möglich“ oder „als Differenzialdiagnose verwerfen“).2 Sie sind integraler Bestandteil der Diagnosestellung und berücksichtigen heute explizit Bildgebungsmodalitäten jenseits der Echokardiografie und zudem molekulare Verfahren zur Erhöhung der diagnostischen Sensitivität.2,3 Während klassische Echokardiografiebefunde wie Vegetationen, Abszesse und neue Klappeninsuffizienzen zentrale Hauptkriterien darstellen, zählen in den 2023 aktualisierten Duke-ISCVID-Kriterien zusätzliche bildgebende Modalitäten als Hauptkriterien, darunter die kardiale Computertomografie (CCT) und die Fluordesoxyglukose-Positronen-Emissions-Tomografie (18F-FDG-PET/CT).1,4 Diese Erweiterung erhöht die diagnostische Genauigkeit, insbesondere bei Patienten mit Prothesen oder implantierten Geräten, bei denen die Echokardiografie allein oft nicht ausreicht (Tab.1). Eine weitere, innovative Ergänzung ist die Aufnahme molekularer Diagnostik durch Next-Generation-Sequencing (mNGS), das insbesondere bei kulturnegativer Endokarditis wertvolle Informationen liefert. Studien zeigen, dass mNGS in bis zu 60% der zuvor nicht diagnostizierten Fälle von infektiöser Endokarditis (IE) einen Erregernachweis erbringen kann.3

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