
Grippe- und Pneumokokkenimpfungen reduzieren Herzinsuffizienzmortalität
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Passend zu einem bevorstehenden Winter mit Influenza und vermutlich Covid-19 präsentieren Forscher aus den USA Daten, die die Wichtigkeit von Impfungen gegen respiratorische Infekte aus kardiologischer Sicht untermauern.
Vergleichsstudien relativ selten
Die Auswertung von Daten von fast drei Millionen US-Amerikanern liefert eine klare Botschaft: Impfungen gegen Influenza und Pneumonien reduzieren in den Krankenhäusern die Zahl der Todesfälle von Patienten mit Herzinsuffizienz. Obwohl der Nutzen solcher Impfungen gerade für die oft sehr kranke Herzinsuffizienzpopulation naheliegend ist und Atemwegsinfektionen oft zu einer Verschlechterung von Herzinsuffizienz führen, gibt es, so die Autoren der Studie, nur wenige Daten, die die Vorteile der Impfungen robust untermauern, indem sie Outcomes in geimpften und ungeimpften Populationen direkt vergleichen. Für die nun präsentierte Studie wurde die Assoziation von Immunisierung und Herzinsuffizienztodesfällen im Krankenhaus untersucht. „Die Covid-19-Pandemie macht uns auf die Bedeutung von Impfungen gegen Infektionen des Respirationstraktes aufmerksam – insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen“, sagt Studienautor Dr. Karthik Gonuguntla von der University of Connecticut.
Deutlich geringere Mortalität bei Geimpften
In die Studie wurden 587018 Patienten mit Herzinsuffizienz und einem Durchschnittsalter von 70 Jahren aufgenommen, die in den Jahren 2010 bis 2014 einmal hospitalisiert worden waren. Die Daten wurden aus der National Inpatient Sample Database (NIS) entnommen. Durchsucht wurde die Datenbank nach der Entlassungsdiagnose Herzinsuffizienz sowie nach Pneumokokken- und Influenzaimpfungen. Die identifizierten Patienten waren mehrheitlich Männer (60,1%) und Kaukasier (53,2%). Die Studie zeigte eine erschreckend niedrige Durchimpfungsrate. In dieser Risikopopulation waren lediglich 1,4% der Patienten gegen Influenza und ebenfalls lediglich 1,4% gegen Pneumokokken geimpft.
Von den gegen Influenza geimpften Patienten verstarben 1,3% an Herzinsuffizienz, unter den nicht Geimpften waren es 3,6% (p<0,001). Die Pneumokokkenimpfung zeigte einen vergleichbaren Effekt. Während von den gegen Pneumokokken geimpften 1,2% an Herzinsuffizienz verstarben, waren es unter den Nichtgeimpften 3,6% (p<0,001). Die Autoren werten die Resultate als Beleg für den signifikanten Einfluss von Impfungen auf die Prognose einer Herzinsuffizienz. Gonuguntla: „Ungeachtet aller Empfehlungen bleibt die Bereitschaft zur Impfung gegen Influenza und Pneumokokken gering. Wir sollten eine Durchimpfungsrate von 100% anstreben und bei allen Unschärfen grosser Datenbanken zeigen die verfügbaren Daten doch, dass wir davon noch weit entfernt sind. Ich bin allerdings optimistisch, dass angesichts der Covid-19-Pandemie viele Menschen ihre ablehnende oder gleichgültige Haltung zu Impfungen überdenken.”
Quelle:
Gonuguntla K et al.: Impact of influenza and pneumococcal vaccines upon in-hospital mortality in patients with heart failure: a retrospective cohort study in the United States. ESC-Kongress 2020; e-Poster
Das könnte Sie auch interessieren:
ESC-Guideline zur Behandlung von Herzvitien bei Erwachsenen
Kinder, die mit kongenitalen Herzvitien geboren werden, erreichen mittlerweile zu mehr 90% das Erwachsenenalter. Mit dem Update ihrer Leitlinie zum Management kongenitaler Vitien bei ...
ESC gibt umfassende Empfehlung für den Sport
Seit wenigen Tagen ist die erste Leitlinie der ESC zu den Themen Sportkardiologie und Training für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen verfügbar. Sie empfiehlt Training für ...
Labormedizinische Fallstricke bei kardialen Markern
Bei Schädigung oder Stress des Herzmuskels werden kardiale Marker in den Blutkreislauf freigesetzt. Ihre labormedizinische Bestimmung spielt eine Schlüsselrolle in der Diagnostik, ...