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Besseres Outcome von Patienten mit Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern durch eine Ablation
Jatros
Autor:
Univ.-Prof. Dr. Bernd Eber
Ärztlicher Leiter Klinik Wilhering GmbH<br> E-Mail: bernd.eber@klinik-wilhering.at
30
Min. Lesezeit
07.11.2018
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<p class="article-intro">Sowohl Mortalität als auch Morbidität sind bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern erhöht. In dieser Studie (CASTLE-AF = Catheter Ablation versus Standard Conventional Therapy in Patients with Left Ventricular Dysfunction and Atrial Fibrillation), „multicenter“ (33 in Europa, Australien und USA) – randomisiert, prospektiv und kontrolliert – wurden Patienten mit Herzinsuffizienz (NYHA II–IV, EF ≤35 % ) eingeschlossen. 179 Teilnehmer wurden einer Ablation unterzogen, 184 einer medikamentösen Therapie (Frequenz- oder Rhythmuskontrolle). </p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Die Studie wurde von Jänner 2008 bis Jänner 2016 durchgeführt, alle Patienten hatten zuvor einen ICD implantiert bekommen und der primäre Endpunkt war eine Kombination aus Tod jeder Ursache und Hospitalisierung wegen der Verschlechterung der Herzinsuffizienz. Nach einem medianen Follow-up von 37,8 Monaten hatten signifikant weniger Patienten einen primären Endpunkt in der Ablationsgruppe erreicht – n=51 (29 % ) versus n=82 (45 % ). Auch die sekundären Endpunkte Tod und Hospitalisierung separat zeigten signifikante Unterschiede zugunsten der Ablationsgruppe.</p> <p><strong>Kommentar:</strong><br /> Diese wichtige Studie zeigt, dass man auch bei chronischer Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern an eine Ablation denken kann und nicht von vornherein diese Patienten von dieser Methodik ausschließen muss. Die Limitationen sind jedoch nicht zu übersehen: Es wurden vor allem Patienten inkludiert, die zuvor unter Nebenwirkungen der Antiarrhythmika litten. Die Randomisierung erfolgte nicht verblindet, bei einigen Patienten der konservativen Gruppe wurde im Verlauf der Studie doch eine Ablation durchgeführt. Zuletzt könnte auch der ICD bei allen Patienten die Ergebnisse stark beeinflussen. Die Entscheidung beim nächsten Patienten mit Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern kann daher bezüglich Durchführung einer Ablation nur individuell erfolgen.</p></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p>Marrouche NF et al.; für die CASTLE-AF Investigators: New Engl J Med 2018, 378: 417-27</p>
</div>
</p>
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