© Christian Fexa

Herzinsuffizienz (HI) und Komorbiditäten

Behandlung von HI-Komorbiditäten: Ventrikelleistung verbessern?

Die Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, die besonders häufig mit Komorbiditäten vergesellschaftet ist. Diese können die Symptome der Herzinsuffizienz verstärken, nachahmen oder die Resilienz des Patienten herabsetzen und dadurch mehr als relevant für die Lebensqualität und HI-Outcomes sein. Generell scheint ihre Behandlung jedoch nicht unbedingt zu einer direkten Verbesserung der Herzleistung zu führen – die LVEF ist aber vielleicht eben doch nicht alles.

Die Herzinsuffizienz (HI) ist eine systemische Erkrankung.Je mehr Komorbiditäten vorhanden sind, desto schlechter ist die Prognose und desto mehr Lebensjahre werden eingebüßt.1,2 Was als Komorbidität zu bezeichnen ist, ist unklar definiert. Unter anderem ist es relativ, welche Erkrankungseigenschaften eine Komorbidität von der Indexerkrankung abgrenzen. Mitunter ist eine sogenannte Komorbidität nicht weniger schwerwiegend als die Indexerkrankung, sodass sich die Frage stellt, welche der Erkrankungen Komorbidität und welche Indexerkrankung ist – selbst wenn die Indexerkrankung eine doch so schwerwiegende Erkrankung wie die HI ist. Man kann den Erkrankungszustand eines Individuums auch als ein komplexes Zusammenspiel von pathophysiologischen Veränderungen verstehen, dessen einzelne Teilkomponenten als eigenständige Komorbiditäten wahrgenommen werden können. Die Zusammenhänge können dabei bekannt, aber teilweise auch unverstanden oder verborgen sein. Komorbiditäten können Risikofaktoren für die Entstehung der Herzinsuffizienz sein oder die Progression der Herzinsuffizienz mit antreiben. Hierbei dürften sich die HFrEF (Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion) und die HFpEF (Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion) auch nochmals deutlich unterscheiden: Während bei der HFrEF meist ein direkter Myokardschaden nachweisbar ist und die Komorbiditäten modulierend auf die Herzinsuffizienz einwirken oder gar ihre Folge sind, scheint die nichtspezifische HFpEF ein Produkt aus dem Milieu der Komorbiditäten zu sein. Somit sollten Komorbiditäten auch vom Standpunkt der HI aus optimal behandelt werden. Durch optimiertes Management einiger Komorbiditäten kann die Lebensqualität der Patienten verbessert werden, aber auch HI-Hospitalisierungen können verhindert werden. Ob dabei auch eine funktionelle oder morphologische kardiale Verbesserung („reverse remodeling“) erzielt werden kann, wird in der Literatur nicht häufig berichtet. Die häufigen Komorbiditäten der Herzinsuffizienz werden in kardiale und nichtkardiale eingeteilt. Im Folgenden wird die Evidenz für die direkte Verbesserung der Herzleistung durch die Behandlung nicht kardialer Komorbiditäten erörtert.

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