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„Missed injuries“ beim polytraumatisierten Patienten

Übersehene Verletzungen bei Polytraumapatienten sind nicht selten Inhalt späterer Schlichtungs- und Gerichtsverfahren. Dieser Übersichtsartikel soll Aufschluss über Häufigkeit, Art und Relevanz dieser „missed injuries“ bei Mehrfachverletzten geben.

Behandlungsrelevant oder nicht? Diese Frage stellen wir uns, wenn es um die Analyse von übersehenen Verletzungen („missed injuries“, MI) bei polytraumatisierten Patienten geht. Pfeifer und Pape haben sich bereits 2008 über fehlende Definitionen von MI und daraus resultierend mangelnde Standardisierung von Studien zu dem Thema beklagt (siehe auch Abb. 1).1 Aus diesem Dilemma resultiert eine Streuung der MI-Inzidenz von 1% bis fast 40%. Die entscheidende Rate an behandlungsrelevanten MI dürfte aber tatsächlich im höheren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen. Dieser Inzidenzbereich ist auch mit unseren klinischen Erfahrungen und rezenterer Literatur in Einklang zu bringen.

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