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Gesundheit und Politik

Gesundheitsministerium startet Aktion für klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen

Wien - Mit rund sieben Prozent trägt der Gesundheitssektor zum CO2-Fußabdruck in Österreich bei. Das Gesundheitsministerium und die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) nehmen sich nun dieses Themas an: Vorerst 130 Gesundheitseinrichtungen sollen im Rahmen eines Pilotprojekts „klimafit“ werden. Die Initiative wird mit einer halben Million Euro aus den Mitteln der „Agenda Gesundheitsförderung“ des Gesundheitsministeriums finanziert. Die Bewerbungsfrist ist jetzt angelaufen.

Konkret trägt das Pilotprojekt den Titel „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ und richtet sich an Krankenhäuser, Kliniken, Altersheime und Pflegeeinrichtungen, Primärversorgungseinheiten, Arztpraxen sowie Apotheken in ganz Österreich.

In einem ersten Schritt werden 130 ausgewählte Gesundheitseinrichtungen dabei unterstützt, sich in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln. Die erforderliche Expertise, Informationen, Hilfestellungen und Unterstützung sollen sie aus einer Hand erhalten, eine fachkräftige Begleitung durch den gesamten Prozess ist ebenfalls vorgesehen.

Mit dem Projekt tritt erstmals auch das neu gegründete Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit der GÖG in einer breiteren Öffentlichkeit in Erscheinung. Das Kompetenzzentrum, das zum Schwerpunkt „Agenda Gesundheitsförderung“ des Gesundheitsministeriums gehört, hat das Projekt entwickelt und ist nun für die Umsetzung verantwortlich. Ablaufen soll das Ganze in zwei Phasen. Von August bis Dezember 2022 werden nach Gesprächen, Vor-Ort-Begehungen und Datenanalysen gemeinsam mit der jeweiligen Gesundheitseinrichtung Handlungsfelder ausgemacht, ein individueller Klima-Aktionsplan (Gebäude, Mobilität, Ressourcen- und Abfallmanagement, Ernährungssystem etc.) wird erarbeitet und Information über spezielle Fördermöglichkeiten mit dem Ziel der Klimaneutralität bereitgestellt.

In der zweiten Phase soll dann nach zwölf Monaten der Maßnahmenplan umgesetzt werden, hemmende bzw. förderliche Rahmenbedingungen will man evaluieren. Die Ergebnisse dieser Bewertung stellen dann die Basis für weitere Entwicklungen und Empfehlungen dar.

Klimaschutz und Gesundheitswesen verbinden

Gesundheitsminister Johannes Rauch sieht in der Initiative einen vielfältigen Nutzen für die Bevölkerung und das Gesundheitswesen. „Die Klimakrise beeinflusst die Gesundheit der Menschen. Deshalb hängen Klimaschutz und Gesundheit besonders eng zusammen.“ Erstmals gebe es ein umfassendes Angebot, um den Klimaschutz mit dem Gesundheitswesen zu verbinden. „Durch die geringere Abhängigkeit von Energie und Ressourcenverbrauch erhöhen wir somit die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung, stärken die Resilienz im Gesundheitswesen und schaffen darüber hinaus ein zukunftsfähiges, gesundes und klimafreundliches Umfeld für die Patientinnen und Patienten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, setzt sich der Minister hohe Ziele.

Den Verantwortlichen im Gesundheitsbereich sei das bewusst, „und meiner Erfahrung nach gibt es großes Interesse und die Bereitschaft zum aktiven Klimaschutz“, so Rauch. (APA/red)

Weitere Infos: Details zum Pilotprojekt

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