
MRD-Monitoring stärkt Rituximab-Erhaltungstherapie
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Am Ende der Induktionstherapie ist die minimale Resterkrankung (MRD) ein starker prognostischer Marker beim follikulären Lymphom. Eine aktuelle Auswertung der italienischen FIL-FOLL-12-Studie zeigt den MRD-Verlauf bei längerer Nachbeobachtung und den Stellenwert des MRD-Monitorings.
Die Phase-III-Studie FIL-FOLL12 untersuchte die Ansprechen-gesteuerte Erhaltungstherapie bei Patient:innen mit follikulärem Lymphom (FL) und hoher Tumorlast. Bei Erreichen einer kompletten (CR) oder partiellen Remission (PR) erhielten Patient:innen im Standard-Arm eine Rituximab-Erhaltungstherapie. Im experimentellen Arm wurden Patient:innen mit kompletter metabolischer Remission bei MRD(minimale Resterkrankung)-negativem Ergebnis im weiteren Verlauf beobachtet und bei MRD-positiver Erkrankung mit Rituximab behandelt.
Im Ergebnis blieben mit einer Nachbeobachtungszeit von 36 Monaten 59% der Patient:innen MRD-negativ, 27% mit MRD-negativer Erkrankung wurden MRD-positiv und 13% MRD-positive Patient:innen wurden MRD-negativ. 1% der Patient:innen verblieb MRD-positiv, ohne einen Krankheitsrückfall zu erleiden. Im experimentellen Arm war das Risiko für einen MRD-Progress doppelt so hoch verglichen mit dem Standard-Arm, d.h., die MRD-Negativität wurde mit der Rituximab-Erhaltungstherapie länger erhalten als unter Beobachtung (90% vs. 78%; p=0,001). Dies übertrug sich auch auf das progressionsfreie Überleben (PFS). Die 5-Jahres-PFS-Rate für MRD-negative Patient:innen betrug 77% mit Rituximab-Erhaltungstherapie versus 64% unter Beobachtung (p=0,002). Der Übergang von MRD-positiver zu MRD-negativer Erkrankung war in beiden Studienarmen vergleichbar (14% vs. 12%; p=0,671). Mit einer Nachbeobachtungszeit von 68 Monaten zeigte sich ein PFS-Vorteil durch die Rituximab-Therapie auch für Patient:innen mit MRD-positiver Erkrankung am Ende der Induktionstherapie. Die persistierende MRD-positive Erkrankung während der Rituximab-Erhaltungstherapie war ein Prädiktor für ein verkürztes PFS.
Fazit: Die Erhaltungstherapie mit Rituximab verbesserte unabhängig vom MRD-Status am Ende der Induktionstherapie die Prognose der Patient:innen. MRD-Positivität unter der Erhaltungstherapie identifiziert Patient:innen mit einem höheren Risiko für einen Krankheitsrückfall.
Quelle:
Ferrero S et al.: Impact of minimal residual disease analysis in the era of rituximab maintenance in follicular lymphoma: data from FOLL12 phase III trial of the Fondazione Italiana Linfomi. ASH-Kongress 2024, Abstr. #339