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Geburtseinleitung bei Zustand nach Sectio caesarea

In der Schweiz kommt heute etwa jedes dritte Kind per Sectio caesarea auf die Welt. Die Sectiorate ist zwischen 1996 und 2011 rapide angestiegen. Seit 2011 bleibt sie in etwa stabil bei etwas mehr als 30%.1 In bestimmten Fällen ist die Sectio als Geburtsmodus vorzuziehen. Handelt es sich jedoch um eine unkomplizierte Schwangerschaft ohne zusätzliche Risikofaktoren, bringt die Sectio höhere Risiken für Mutter und Kind mit sich als die vaginale Geburt.2 Der Risikofaktor «Z.n. Sectio» gewinnt mit steigender Inzidenz der Sectio-Entbindungen in der Schweiz an Bedeutung. Es gilt, individuell den für Mutter und Kind sichersten Geburtsmodus zu wählen. Die Erfolgschancen für eine vaginale Entbindung nach Sectio caesarea liegen bei etwa 72–90%. Bei etwa 25% aller Frauen mit vorangegangener Sectio caesarea ist eine Einleitung aus medizinischen Gründen indiziert.

Indikationen für die Geburtseinleitung ab 37+0 SSW sind z.B. der vorzeitige Blasensprung ohne Wehen ≥24 Stunden, die Präeklampsie und antepartale Blutungen (kreislaufstabil). Ab 38+0 SSW werden beispielsweise unkomplizierte dichorial-diamniote Gemelli-Schwangerschaften eingeleitet; aber auch bei fetaler Makrosomie, schlecht eingestelltem Gestationsdiabetes oder schwerer Schwangerschaftscholestase empfiehlt sich die Einleitung. Ab 40+0 SSW wird Schwangeren >40 Jahren die Einleitung empfohlen. Unabhängig vom Alter wird die Einleitung bei Terminüberschreitung ab 41+0 SSW empfohlen. Beim diätetisch gut eingestellten Gestationsdiabetes wird nach 41+0 SSW eingeleitet, um das Risiko einer fetalen Makrosomie und damit assoziierte Komplikationen zu verringern. Bei gut eingestelltem insulinpflichtigem Gestationsdiabetes wird zur Einleitung zwischen 40+0 und 40+5 SSW geraten. Auch die intrauterine fetale Wachstumsretardierung oder ein intrauteriner Fruchttod zählen zu den Indikationen einer Einleitung.

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