Impf-Belohnungspaket
„Das Belohnungs- und Anreizpaket der Regierung mag sicher sinnvoll sein, doch es wurde hier auf diejenigen vergessen, die die Arbeit leisten – nämlich die Ärztinnen und Ärzte. Das kann nicht hingenommen werden“, kritisiert Dr. Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Gemeinden sollen demnach finanziell von hohen Impfquoten profitieren. Steinhart: „Gleichzeitig sehen wir, dass die Aufklärungsgespräche immer aufwendiger und zeitintensiver werden. Auch das muss berücksichtigt werden.“ Steinhart fordert daher eine Verdoppelung des bisherigen Impfhonorars: „Nur so wäre das eine faire Lösung, die Erfolgversprechend wäre. Nachbarländer wie Deutschland haben bereits festgestellt, dass hier zusätzliche Anreizsysteme notwendig sind – daran sollten wir uns orientieren.“ Generell sollte beim Impfschutz für die Bevölkerung vermehrt auf die Überzeugungskraft der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte gesetzt werden, fordert Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der ÖÄK. „Sie kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten, können Ängste und Sorgen nehmen und auch selbst die Impfung verabreichen – auch außerhalb der Ordinationszeiten. Nur müssen sie zumindest die Mehrkosten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ersetzt bekommen. Zudem wird das Informationsbedürfnis der Menschen stets größer“, sagt Szekeres. Daher sei eine Honorarerhöhung absolut gerechtfertigt.
Quelle:
Presseaussendung der ÖÄK vom 21.1.2022
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