© P.Kolbitsch/Universitätsklinik Innsbruck

Austrian Fellowship for Traumatology (ÖGU)

Zwischen Gipfeln und Gelenken

Zehn Tage, fünf Stationen, unzählige Eindrücke: Mein unfallchirurgisches Reisefellowship führte mich quer durch Westösterreich – von Feldkirch bis Salzburg. Neben spannenden Operationen und interessanten Fallbesprechungen blieb auch Zeit für persönlichen Austausch und den Genuss landschaftlicher Highlights.

Auftakt meines Fellowships war im noch leicht winterlichen Feldkirch, wo ich nach einem herzlichen Empfang an einer Morgenbesprechung, mit Diskussion eindrucksvoller und komplexer Fälle, teilnehmen durfte. Der folgende OP-Tag mit Prim. Priv.-Doz. Dr. René El Attal bot spannende Einblicke in das operative Spektrum der Abteilung, mit einer interessanten Mischung aus traumatologischen und orthopädischen Fällen.

Bei einem Abendessen mit Prim. El Attal und Kolleg:innen konnten im entspannten Rahmen und bei gutem Essen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Alltag und Ablauf an unseren Abteilungen besprochen werden. Am nächsten Tag ging es weiter zum „Auswärtsspiel“ ins Partnerkrankenhaus in Bludenz, wo eine komplexe 360°-Tibiaplateau-Versorgung auf uns wartete. Nach einem spannenden zweiten Tag, voller Eindrücke aus dem OP und der gut gefüllten Ambulanz, ging die Reise weiter.

Das nächste Ziel war die Universitätsklinik Innsbruck. Die Lage zwischen den Bergen ist jedes Mal aufs Neue besonders beeindruckend. In Innsbruck hatte ich die Möglichkeit, mit Klinikleiter Prim. Univ.-Prof. Dr. Rohit Arora und Assoz. Prof. PD Dr. Dietmar Krappinger einen abwechslungsreichen OP-Tag zu erleben. Neben einer anspruchsvollen Beckenversorgung konnte ich auch Fällen aus der Handchirurgie und der Endoprothetik beiwohnen. Auch hier gab es wieder die Möglichkeit des fachlichen und persönlichen Austauschs mit den Kolleg:innen bei einem entspannten Abendessen. Am Donnerstag hatte ich erneut die Gelegenheit, Prof. Arora in den OP zu begleiten. Nach einer periprothetischen Frakturverplattung durfte ich bei der Versorgung einer komplexen suprakondylären Humerusfraktur mitwirken – danach hieß es schon wieder Abschied nehmen.

Nächster Halt: St. Johann in Tirol. Der Freitag stand im Zeichen eines vielfältigen OP-Programms mit Fällen aus der Traumatologie und der Endoprothetik. Ein außergewöhnliches Highlight erwartete mich am Samstag. Ich begleitete den interimistischen Abteilungsleiter, Priv.-Doz. Dr. Matthias Braito, nach dessen Nachtdienst auf Skiern über die Skischaukel Fieberbrunn–Hinterglemm–Saalbach–Leogang – ein sehr schöner „Heimweg“, den ich nicht so schnell vergessen werde. Nach einem ebenso entspannten Sonntag, an dem ich das Skigebiet von Kitzbühel erkundete, ging es am Montag wieder in den OP. Nach Versorgung einer komplexen Ellenbogenluxationsfraktur machte ich noch bei einer Schulter-TEP-Revision mit, bis die Reise wieder weiterging.

© P.Kolbitsch/Universitätsklinik Innsbruck

Von links nach rechts: Feldkirch, Innsbruck (Beckenverplattung), St.Johann i.T., Zell am See, Salzburg

Der nächste Halt war Zell am See. Die Patient:innen profitieren hier nicht nur von exzellenter medizinischer Betreuung, sondern auch von einem traumhaften Ausblick auf See und Berglandschaft. Im OP durfte ich Prim. Prof. Dr. Jochen Franke bei der Versorgung einer Tibiaplateaufraktur mit intraoperativer 3D-Bildgebung assistieren – einer überzeugenden Innovation. Am Abend stand wieder der persönliche und berufliche Austausch bei einem sehr guten und gemütlichen Abendessen im Vordergrund. Der Mittwoch war mein letzter Tag dieser Etappe. Ich half bei der Versorgung einer Zwei-Etagen-Oberarmfraktur mit und konnte mir auch noch einen Überblick über die gut besuchte Ambulanz verschaffen.

Die fünfte und letzte Station war die Universitätsklinik Salzburg. Dort wurde ich herzlich von Prim. Prof. Dr. Thomas Freude sowie vom geschäftsführenden Oberarzt und Dekan für Lehre an der Paracelsus Medizinischen Universität (PMU), Prof. Dr. Florian Wichlas, empfangen. Neben der Integration in den klinischen Alltag bekam ich spannende Einblicke in die Forschungsprojekte der Abteilung. Operativ folgten Eindrücke in traumatologischer Wirbelsäulenchirurgie, Revisionsendoprothetik sowie Schulter- und Fußchirurgie der Abteilung. Ein besonderes Highlight war, einem der letzten Humerusblöcke nach Resch beizuwohnen.

Damit endete meine Reise durch fünf unfallchirurgische Abteilungen in Westösterreich – geprägt von fachlicher Exzellenz, kollegialem Austausch und vielen persönlichen Eindrücken. Mein besonderer Dank gilt allen Kolleg:innen, die mich begleitet und ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit mir geteilt haben. Ein herzliches Dankeschön auch an die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) für die Bereitstellung dieses Fellowships.

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