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Interdisziplinäres Management

Rolle der Chirurgie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Obwohl die Zahl der medikamentösen Möglichkeiten in der Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) in den letzten Jahren rasant gestiegen ist, spielt die Chirurgie nach wie vor eine wichtige Rolle im Behandlungspfad und sollte nicht als Konsequenz von Therapieversagen oder letzte Option betrachtet werden. Je früher auch die chirurgischen Möglichkeiten mit in die Diskussion der therapeutischen Optionen einbezogen werden, desto besser können Ängste und unbegründete Vorurteile abgebaut werden. Im Folgenden diskutieren wir drei mögliche Situationen, in denen die kolorektale Chirurgie eine wichtige Rolle in der Behandlung von MC oder CU spielen.

Nicht zuletzt seit der 2017 publizierten LIRIC-Studie ist auch beim MC die frühzeitige elektive Operation bei einer auf das terminale Ileum beschränkten, nicht stenosierenden Erkrankung ein wichtiges Thema.1 In dieser randomisierten, multizentrischen Studie konnte gezeigt werden, dass Patienten, welche nach Versagen der konventionellen Crohn-Therapie einer elektiven Ileozökalresektion zugeführt wurden, bezüglich Lebensqualität gleich gut abschnitten wie Patienten, die als Therapieeskalation Infliximab erhielten. In der 2020 publizierten Follow-up-Studie zeigte sich dann, dass 48% der mit Infliximab behandelten Patienten im Verlauf trotzdem eine Operation benötigten und die andere Hälfte nach wie vor mit Infliximab oder einem anderen Immunsuppressivum behandelt werden musste.2 Im Gegensatz dazu blieb knapp die Hälfte der initial operierten Patienten langfristig frei von jeglicher weiteren medikamentösen Therapie. In den aktualisierten S3-Guidelines wird festgehalten, dass «bei einem isolierten Befall der Ileozökalregion, kurzer Anamnese und fehlendem Ansprechen auf Steroide das operative Vorgehen (Ileozökalresektion) verglichen mit der Therapie mit Infliximab als gleichwertig anzusehen» ist.3

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