© aerogondo - stock.adobe.com

56. Jahrestagung & 33. Fortbildungskurs der ÖGGH

Stunde der Gesellschaft

Auch dieses Jahr wurden organisatorische Neuigkeiten im Rahmen der Stunde der Gesellschaft bei der ÖGGH-Jahrestagung besprochen. Prof. Ferencis Lebenswerk wurde geehrt und einige Preise wurden vergeben.

Vom 15. bis 17. Juni 2023 fand die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie & Hepatologie (ÖGGH) im Congress Graz statt. Unter der Leitung des amtierenden Präsidenten der Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert, Graz, wurde den Besucher:innen ein buntes Programm geboten: Der erste Tag stand im Zeichen des Fortbildungskurses, bei dem fallbasierte Vorträge diskutiert wurden. Am Freitag sowie Samstagvormittag stellten heimische Expert:innen Interessantes zu den unterschiedlichsten Entitäten vor und auch die Standespolitik wurde thematisiert. Nicht zu vergessen die umfangreiche Posterpräsentation, die jegliche Nischen aus den Fachbereichen Gastroenterologie und Hepatologie abdeckte.

Abschied von Prof. Ferenci

Am ersten „offiziellen“ Abend der Jahrestagung wurde wie gewohnt die Stunde der Gesellschaft abgehalten. Diese begann heuer mit einem traurigen Anlass. Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner, Wien, hielt den Nachruf auf den im April verstorbenen Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci. Trauner umriss in seiner Rede das unglaubliche Lebenswerk des leidenschaftlichen Hepatologen, würdigte sein internationales Renommee, berührte aber das Publikum auch mit der einen oder anderen Anekdote aus dem Klinikalltag Ferencis. Mit einer Schweigeminute verabschiedete sich die österreichische Szene anschließend „offiziell“ von dem großen Forscher und Kliniker.

© Spiesberger/UVM

Abb. 1: Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner, Wien, hielt die Trauerrede für Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci

Preise, Preise, Preise

Im Anschluss wurden die Förderungen und Preise vom Kongresssekretär Ap. Prof. DDr. Mattias Mandorfer, Wien, vergeben. Die Wissenschaftsförderung im Bereich Grundlagenforschung ging an Assoz. Prof. Dr. Natascha Kleiter, Innsbruck, Dr. Maria Effenberg, Innsbruck, bekam die Förderung für den klinischen Bereich. Die Förderung für Jungwissenschaftler:innen, gesponsert von der Firma Dr. Falk, ging an Dr. Julian Schwärzler, Innsbruck, für seine Arbeit über GPX4 bei Morbus Crohn.

© Spiesberger/UVM

Abb. 2: Die treibenden Kräfte hinter der Jahrestagung: Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert, Kongresspräsident, und Ap. Prof. DDr. Mattias Mandorfer, Kongresssekretär, auf der Bühne des Congress Graz

Dr. Georg Semmler, Wien, ist der diesjährige Preisträger des Wewalka-Gedächtnis-Preises. Semmler und Kolleg:innen konnten zeigen, dass nichtinvasive Tests auch nach HCV-Therapie eine Einschätzung der portalen Hypertonie und des Dekompensationsrisikos erlauben. Diese Erkenntnis ist zudem 1:1 in die Baveno-Empfehlungen übergegangen, die Arbeit hat somit die klinische Praxis bereits beeinflusst.

Der Dr.-Falk-Preis wurde 2023 geteilt vergeben: Dr. Lukas Hartl, Wien, erhielt ihn für seine Arbeit über Covid-19-assoziierte Cholangitis bei Patient:innen mit chronischen Lebererkrankungen, die 2022 in „Hepatology“ publiziert wurde. In „Clinical Gastroenterology and Hepatology“ publizierte Hartls Kollege und Freund Dr. Mathias Jachs, Wien, 2022 seine Arbeit über Carvedilol in der Sekundärprophylaxe, der damit den zweiten Teil des Dr.-Falk-Preises für sich beanspruchen konnte.

Heuer wurde zum ersten Mal der Preis für den „Best young ÖGGH Abstract“ vergeben, prämiert wurde Dr. Benedikt Hofer, Wien. Seine Erkenntnisse über den Einfluss der Inflammation auf die portale Hypertension bei alkoholbedingter Zirrhose können Sie in dieser Ausgabe ab Seite 34 nachlesen.

Dr. Bernhard Scheiner, Graz, gewann den Preis für das beste Poster in der Kategorie „Gastroenterologie & Hepatologie“, Dr. Julian Prosenz, St. Pölten, in der Kategorie „Endoskopie“. Den besten Vortrag hielt Dr. Georg Schneditz, Oslo, der Freitagnachmittag über das präzise Targeting des G-Protein-gekoppelten Rezeptors 35 bei Darmkrebs referierte. Nach der Vorstellung der Gewinner des „Eisai Young Investigator“-Programmes wurde Dr. Clara Meierhofer, Linz, noch mit der Nachwuchsförderung Endoskopie ausgezeichnet.

„Ich verliere einen Sekretär und wir gewinnen einen neuen Arbeitsgruppenleiter Hepatologie“, informierte Fickert über den Positionswechsel Mandorfers und bedankte sich bei ihm für sein Engagement und die ausgezeichnete sowie stringente Zusammenarbeit, die eine erfolgreiche Jahrestagung erst möglich machen. Fickert bedankte sich zudem auch nochmals in seiner sehr wertschätzenden Art bei den jungen Preisträger:innen: „Diese Gesellschaft lebt von Ihnen und vom Nachwuchs.“

Neue ÖGGH-Homepage

Als Nächstes hob Fickert die Leistungen von Univ.-Prof. Dr. Elmar Aigner, Salzburg, und Assoz. Prof. Dr. Thomas Reiberger, Wien, hervor, die sich die vergangenen Wochen und Monate intensiv um die Aktualisierung der ÖGGH-Website gekümmert haben, damit diese rechtzeitig auf der Jahrestagung präsentiert werden konnte. Aigner stellte daraufhin die neuen Features der Website vor: Der Mitgliederbereich wurde neu gestaltet, die young ÖGGH hat einen eigenen Bereich bekommen, die Veranstaltungsübersicht wurde in einem einheitlichen Design modernisiert. Dem Aufruf, sich aktiv zu beteiligen, folgte die Information, dass in den nächsten Monaten etwaige Vorschläge zur besseren Gestaltung noch umgesetzt werden.

Unter www.oeggh.at können Sie sich selbst ein Bild machen!

Back to top