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EASL-Update: Leberzirrhose und hepatozelluläres Karzinom

Die EASL schlägt bei Patienten mit Leberzirrhose neu eine risikobasierte Überwachung auf ein hepatozelluläres Karzinom vor und die BAVENO-VI/VII-Kriterien eignen sich bei Patienten, die zusätzlich an einem HCC leiden, nicht, um Ösophagusvarizen und einen klinisch signifikanten Pfortaderhochdruck auszuschliessen.

Eine wichtige Neuigkeit am Jahreskongress der European Association for the Study of the Liver (EASL) war das «in eigener Sache» veröffentlichte «Policy Statement» zur Überwachung von Patienten mit Leberzirrhose und einem erhöhten Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom (HCC).1 Bisherige Guidelines stufen das Risiko für ein HCC bei allen Patienten mit Leberzirrhose als mittelmässig ein und empfehlen alle 6 Monate eine Kontrolle mittels Ultraschall. In Europa sterben jährlich ca. 80000 Menschen an einem HCC – die durch HCC verursachten Kosten sind enorm. «Viele dieser Patienten werden von den Screeningprogrammen nicht erfasst, weil ihre Leberzirrhose undiagnostiziert ist», sagte PD Dr. med. Dr. phil. nat. David Semela vom Kantonsspital St. Gallen an der Online-Veranstaltung HEP-CUP mit dem Update zum EASL-Kongress. Auf der anderen Seite istnicht bei allen Patienten mit Leberzirrhose eine engmaschige Überwachung notwendig. In dem von der EASL veröffentlichten «Policy Statement» wird neu eine risikobasierte Überwachung vorgeschlagen. Gemäss dieser liesse sich bei etwa 20% der Patienten mit Leberzirrhose aufgrund eines niedrigen HCC-Risikos auf ein Screening verzichten. Im Gegenzug könne den ca. 10% Patienten mit Leberzirrhose und einem hohen HCC-Risiko ein intensiviertes Screening mittels MRI angeboten werden. Für die übrigen ca. 70% der Patienten mit Leberzirrhose und einem mittleren HCC-Risiko bleibt die Empfehlung einer Ultraschallkontrolle bestehen. Die Vorteile einer risikobasierten Überwachungsstrategie sieht die EASL in der Abnahme der Zahl von HCC-bedingten Todesfällen aufgrund von häufigeren Früherkennungen und kurativen Therapien bei gleichzeitiger Kostenreduktion.

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