Österreichs HNO-Abteilungen: Teil 2

Auch in dieser Ausgabe möchten wir – als offizielles Medium der Österreichischen HNO-Gesellschaft – den heimischen HNO-Abteilungen die Möglichkeit geben, sich selbst vorzustellen sowie ihre Spezialgebiete und vor allem auch Ansprechpartner:innen für die niedergelassenen Kolleg:innen bekannt zu geben. Diesmal im Fokus: die Abteilungen aus Salzburg und Tirol.

Salzburg

Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten am Uniklinikum Salzburg

Unsere Klinik ist auf die Behandlung von Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich spezialisiert. Diese umfasst sowohl konservative Therapien als auch das gesamte Spektrum der operativen HNO-Heilkunde. Zwei Bettenstationen mit 38 Betten, die Tagesklinik, Notfall- und Spezialambulanzen sowie unser eigener OP-Trakt, in dem durchschnittlich 3 Operationssäle in Betrieb sind, ermöglichen eine Maximalversorgung im Land Salzburg und Umgebung.

Die HNO-Klinik hat rund 120 Mitarbeiter:innen aus den verschiedensten Berufsgruppen (Ärzt:innen, Verwaltungspersonal, Pflegepersonal, Mitarbeiter:innen der Funktionsdiagnostik [Logopädie, Audiologie], Psycholog:innen) und wird von Univ.-Prof. Dr. Gerd Rasp geleitet.

Unsere Ziele sind die umfassende Behandlung von HNO-Erkrankungen auf internationalem Niveau, die Ausbildung von Fachärzt:innen hierfür und die studentische Lehre des Faches. Zudem bearbeiten wir spezifische Forschungsthemen auch im interdisziplinären Kontext.

Unsere Leistungen umfassen:

• Tumorchirurgie im Kopf-Hals-Bereich als Teil des einzigen onkologischen Referenzzentrums im Land Salzburg

• interdisziplinäre Betreuung von Patient:innen mit Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich

• Abklärung von angeborenen Schwerhörigkeiten (pädaudiologisches Zentrum)

• Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans

• Versorgung von Innenohr-Schwerhörigkeiten mit elektronischen Implantaten (Cochlea-Implantat)

• Versorgung von Mittel- und Innenohr-Schwerhörigkeiten mit implantierbaren Hörgeräten (Knochenleitungs-Hörgeräte, aktive Mittelohr-Implantate)

• Rehabilitation und Betreuung nach Versorgung mit aktiven Implantaten

• Rhinologie mit Nasennebenhöhlenchirurgie und interdisziplinärer Schädelbasischirurgie

• Spezialisierung auf die Therapie der chronischen Sinusitis mit Polypen inklusive Antikörpertherapie

• Diagnostik und Therapie von Allergiebeschwerden im HNO-Bereich

• plastische Chirurgie im Kopf-Hals-Bereich inklusive ästhetischer Rhinoplastik

• Diagnostik und Therapie von Dysphagie

• Phoniatrie und Phonochirurgie

• Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen (konservativ und operativ)

Seit 1992 werden in Salzburg Cochlea-Implantate (CI) bei hochgradiger Schwerhörigkeit und Taubheit zur Wiederherstellung der Hörfunktion bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt. An unserer Klinik haben wir mittlerweile mehr als 1000 Personen operiert und wir verfügen daher über überregionale Kompetenz. Unser interdisziplinäres Team aus Audiologie, Linguistik, Logopädie, Psychologie und Medizin führt Feststellung der Indikation, Voruntersuchungen, Beratung, Operation und Langzeit-Nachbetreuung durch. Neben dem CI setzen wir auch Implantate bei Erkrankungen des Mittelohrs ein.

Folgende Spezialambulanzen stehen unseren Patient:innen zur Verfügung:

• Otologische Ambulanz

• Rhinologische Ambulanz

• Rhinoplastische Ambulanz

• Ambulanz für schlafbezogene Atemstörungen

• Tumor-Ambulanz

• Ambulanz für Schluckstö- rungen, Lippen-Kiefer-Gau- menspalten

• Phoniatrische Ambulanz

• Pädiatrisch-otorhinolaryn- gologische Ambulanz

HNO-Abteilung am Tauernklinikum Zell am See

Mit September 2024 hat Univ.-Doz. Dr. Ildikó Takács die Leitung der HNO-Abteilung am Tauernklinikum Zell am See übernommen. Die gebürtige Ungarin bringt langjährige klinische und wissenschaftliche Expertise mit und verfolgt das Ziel, eine leistungsstarke und zukunftsorientierte HNO-Versorgung in der Region zu etablieren. Unterstützt wird sie dabei von Dr. Franjo Juric als stellvertretendem leitendem Oberarzt sowie den Fachärztinnen Dr. Bernadett Bodo-Petyke und Dr. Sylvia Bosse de Boer. Ergänzt wird das Team durch zwei Assistenzärzt:innen.

Die Abteilung verfügt über zehn stationäre Betten sowie zusätzliche Kapazitäten in der Tagesklinik. Ziel ist eine patientenzentrierte, flächendeckende Versorgung im gesamten Spektrum der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde – mit besonderem Fokus auf Versorgungsnähe, Effizienz und fachlicher Breite.

Das Leistungsspektrum umfasst neben der konservativen und operativen Grundversorgung bei Kindern und Erwachsenen insbesondere:

• die plastisch-rekonstruktive Tumorchirurgie im Kopf-Hals-Bereich

• mikrochirurgische Eingriffe am Mittelohr und Larynx

• die endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie

• die traumatologische Versorgung (inkl. MKG-/Gesichtsschädeltraumata)

Gerade Letzteres hat angesichts der Lageim alpinen Tourismusgebiet mit hohem Freizeitunfallaufkommen besondere Relevanz.

Die Abteilung stellt ihre operativen Kapazitäten bewusst auch überregional zur Verfügung, um lange Wartezeiten an anderen Standorten abzufedern. Eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kolleg:innen aus der Allgemeinmedizin und HNO-Fachärzt:innen bildet die Grundlage für eine reibungslose patientenbezogene Versorgungskette.

Mit jährlich über 8000 ambulanten Konsultationen und rund 900 Operationen (davon ca. 35% tagesklinisch) – sowie 1433 stationären Fällen im Jahr 2023, von denen 20% ebenfalls tagesklinisch versorgt wurden – zeigt sich die Abteilung als effiziente und leistungsstarke Einheit innerhalb des Hauses.

Unter neuer Leitung und mit klarem fachlichem Profil bietet die HNO-Abteilung des Tauernklinikums Zell am See ein breites diagnostisches und therapeutisches Spektrum. Durch Spezialisierung, Netzwerkorientierung und überregionale Offenheit leistet sie einen substanziellen Beitrag zur HNO-Versorgung in Westösterreich.

HNO-Abteilung am Kardinal Schwarzenberg Klinikum Schwarzach

Das ärztliche Team der HNO-Abteilung im Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach, dem Schwerpunktkrankenhaus der Versorgungsregion 52 (Pinzgau, Pongau, Lungau) und zweitgrößten Krankenhaus im Bundesland Salzburg, umfasst vier Oberärzt:innen und vier Ausbildungsassistent:innen unter der Leitung von Primarius Dr. Clemens Huber. Huber absolvierte seine Facharztausbildung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz, danach war er im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz tätig, bevor er 2007 als erster Oberarzt in das Klinikum Schwarzach kam. Seit Oktober 2020 ist er nun Abteilungsvorstand der HNO-Abteilung, seine Schwerpunkte liegen im Bereich der Mittelohrchirurgie und der Schlafmedizin.

Ziel der Abteilung ist die HNO-ärztliche Versorgung der Region auf hohem Niveau. Wichtig ist uns aber auch die Ausbildung von Fachärzt:innen für HNO-Heilkunde und von Fachärzt:innen für Allgemeinmedizin – sowohl für die Versorgung der Patient:innen im Klinikum als auch für den niedergelassenen Bereich. Denn nur als großes Team in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleg:innen kann unser Versorgungsauftrag optimal erfüllt werden.

Die Abteilung verfügt über 24 Betten, von denen drei auch für das abteilungseigene Schlaflabor genutzt werden. An der HNO-Abteilung in Schwarzach werden jährlich ca. 1500 Eingriffe durchgeführt und es erfolgen ca. 15000 ambulante Kontakte. Neben der normalen HNO-Chirurgie zählen Speicheldrüseneingriffe (inklusive Sialendoskopie), Mittelohrchirurgie und Schlafmedizin zu den Spezialbereichen. Über die Allgemeinambulanz und die Notfallambulanz versorgt das Team um Huber die Region 24 Stunden 365 Tage im Jahr.

An Spezialambulanzen bietet die Abteilung eine pädaudiologische Ambulanz, eine Allergieambulanz, eine Tumorambulanz und auch eine schlafmedizinische Ambulanz.

Tirol

HNO-Abteilung am Bezirkskrankenhaus Kufstein

Der HNO-Abteilung in Kufstein steht Prim. Dr. Peter Ostertag vor. Sein Ziel ist es, als HNO-Abteilung eine erstklassige, innovative und persönliche Versorgung zu bieten, die das Wohlergehen der Patient:innen in den Mittelpunkt stellt und die neuesten medizinischen Entwicklungen für bestmögliche Behandlungsergebnisse nutzt. Aktuell verfügt die Abteilung über 16 Betten für Erwachsene (zuzüglich Kinder-Betten). 9 Fachärzt:innen für HNO, 5 Assistenzärzt:innen, 2 wechselnde Assistenzärzt:innen für Allgemeinmedizin und 1 Arzt in Basisausbildung kümmern sich um die medizinische Versorgung ihrer Patient:innen.

Das Team ist auf folgende Schwerpunkte bzw. Interventionen spezialisiert:

• Onkologie/Tumorchirurgie: Prim. Dr. Peter Ostertag, Dr. Christof Pauli, Dr. Thomas Taxacher

• Da-Vinci-Chirurgie (TORS): Dr. Christof Pauli, Dr. Carmen Profanter, Dr. Thomas Taxacher

• plastische Gesichtschirurgie: Prim. Dr. Peter Ostertag, Dr. Carmen Profanter, Dr. Thomas Taxacher

• Nasennebenhöhlenchirurgie mit optischer/elektromagnetischer Navigation: Dr. Christof Pauli, Dr. Thomas Taxacher

• Mittelohrchirurgie: Dr. Martin Rupp, Dr. Thomas Taxacher

• Neurootologie: Dr. Raluca Steindl

• ambulante Operationen: Dr. Christof Pauli, Dr. Carmen Profanter, Dr. Thomas Taxacher

Den Patient:innen werden außerdem folgende Spezialambulanzen angeboten:

• Allergie-Sprechstunde: Dr. Sabina Bruckner-Kröll, Dr. Lea Geiger

• Tumor-Sprechstunde: Dr. Christof Pauli, Dr. Thomas Taxacher, Dr. Marcus Wallnöfer

• Ohrsprechstunde (Mittelohrchirurgie): Dr. Martin Rupp, Dr. Thomas Taxacher, Dr. Maria Sole Loddi

• Spezialsprechstunde (auch plastische Sprechstunde): Prim. Dr. Peter Ostertag, Dr. Christof Pauli, Dr. Thomas Taxacher

• Schlaflabor/OSAS-Sprechstunde: Dr. Klemens Dejakum

• CMD-Sprechstunde: Dr. Raluca Steindl

HNO-Abteilung am Bezirkskrankenhaus Lienz

Unsere Abteilung für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie und rekonstruktive Gesichtschirurgie umfasst einen Schwerpunkt für chirurgisches Vorgehen sowie das konservative Ambulatorium mit Spezialsprechstunden. Die Abteilung wird von Prim. Dr. Darinka Hanga geleitet, die auf traumatische, onkologische und rekonstruktive Gesichtschirurgie, die akute und Folgeversorgung von Mittelgesichtstraumata und plastische Gesichtschirurgie, Nasenrekonstruktionen, erweiterte Dermatochirurgie sowie okuloplastische Chirurgie spezialisiert ist. Unser Team besteht aus 4 Oberärzt:innen und 3 Assistenzärzt:innen; zwischen 17 und 20 Betten stehen für die Versorgung unserer Patient:innen zur Verfügung.

Neben der zeitnahen HNO-Grundversorgung liegen unsere Ziele im Ausbau der Schnarchchirurgie, im weiteren Aufbau und Ausbau der Ohrchirurgie, im Verwenden der robotischen Chirurgie für HNO-Eingriffe sowie in der interdisziplinären Zusammenarbeit in der rekonstruktiven Gesichtschirurgie mit den Dermatolog:innen, Augenärzt:innen und onkologischen Zentren. Ein weiteres Ziel ist es, die Versorgung der Osttiroler und Oberkärntner Region dahingehend weiterzuentwickeln, dass nicht nur die Standard- bzw. HNO-Grundversorgung erfolgt, sondern auch Eingriffe, Behandlungsmethoden, Beratungen und Spezialambulanzen (HNO und Gesichtschirurgie) angeboten werden, die überregional nicht zu finden sind. Dies wollen wir mit einem gut ausgebildeten, motivierten, jungen Team erreichen, das die neuesten chirurgischen Techniken beherrscht und aktiv an nationalen und internationalen Konferenzen teilnimmt.

Diese chirurgischen Schwerpunkte werden von unseren erfahrenen Oberärzt:innen betreut:

• die Nebenhöhlensprechstunde mit dem gesamten Spektrum der Nebenhöhlenchirurgie mit Primäreingriffen und Revisionseingriffen (Navigationssystem)unter der Leitung von OÄ Dr. Nunes und EOA Dr. Haroun

• die Schnarchchirurgie mit operativen Eingriffen zur Behandlung von Schnarchen und Schlafapnoe inkl. Gaumensegelstraffung, Uvulopalatopharyngoplastik, Nasenoperationen in Kombination mit gesichtschirurgischen Eingriffen sowohl bei erwachsenen Patient:innen als auch bei Kindern

• Operative Eingriffe bei Kopf-/Halskarzinomen, worauf unser Erster OA Dr. Haroun spezialisiert ist, der mit modernen chirurgischen Techniken vorgeht. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit dem onkologischen Team im BKH Lienz kann den Patient:innen auch ein breites Spektrum von onkologischen Maßnahmen operativ und konservativ angeboten werden.

• OÄ Dr. Mair ist spezialisiert auf Kinderchirurgie, Dysphonie und Dysphagie. Sie betreut die Kehlkopfsprechstunde und behandelt Patient:innen mit konservativen bis hin zu operativen Maßnahmen. Auch die Dysphonie- und Dysphagiesprechstunde ist ein wichtiger Bestandteil der HNO-Ambulanzen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig, z.B. funktioniert sie in Bezug auf das Schnarchen in der Somnologie mit den Internist:innen in unserem Haus sehr gut. Die Betreuung der Dysphagie- und Dysphoniepatient:innen erfolgt ebenfalls in enger Kooperation mit den Internist:innen und Logopäd:innen sowie mit der neurologischen Abteilung.

Folgende Spezialambulanzen bieten wir an:

• Hauttumorsprechstunde (Kooperation mit Hautärzt:innen/Augenärzt:innen)

• Lidsprechstunde

• Nasensprechstunde

• plastische Sprechstunde

• Nebenhöhlensprechstunde

• Dysphonie-/Dysphagiesprechstunde

• Kopf-/Hals-Ultraschall-Sprechstunde

• Schwindelsprechstunde

• Tumornachsorge

Wir freuen uns übrigens über oberärztliche Verstärkung unseres innovativen Teams, sollten Sie sich gerne in den oben genannten Bereichen chirurgisch weiterentwickeln wollen.

Dislozierte Tagesklinik HNO am Bezirkskrankenhaus Reutte

Dr. Jan Andrle leitet seit 20 Jahren die HNO-Tagesklinik am BKH Reutte; davor war er an den HNO-Universitätskliniken in Innsbruck, Mailand und Prag tätig. Unser Hauptziel ist es, die bestmögliche patientenorientierte HNO-Grundversorgung im Bezirk Reutte zu gewährleisten. Dies erreichen wir durch kontinuierliche Weiterbildung, Einsatz modernster Technologien und eine enge Zusammenarbeit mit der HNO-Universitätsklinik in Innsbruck. Ein systemisiertes Bett ermöglicht im Durchschnitt bis zu sechs Operationen pro Woche, zusätzlich werden andere Fachabteilungen mit HNO-Konsiliardienst versorgt.

Die Leistungen der Tagesklinik entsprechen dem Österreichischen Strukturplan und umfassen:

• Adenotomie, Tonsillotomie, Tonsillektomie, Parazentese

• Septumplastik, Septorhinoplastik, endoskopische Nebenhöhlenchirurgie

• Ohranlegeplastik, Hauttumorexzision im Gesichtsbereich mit plastischer Rekonstruktion

• Mikrolaryngoskopie, Panendoskopie

Natürlich haben wir auch die Teams der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie der Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen der Medizinischen Universität Innsbruck kontaktiert und sie mehrmals eingeladen, sich vorzustellen. Leider wurden unsere Einladungen, die Abteilungen unseren Leser:innen zu präsentieren, nicht angenommen.