
©
Getty Images/iStockphoto
Der Verein Wundmanagement Tirol stellt sich vor
Jatros
Autor:
Hermann Schlögl
Obmann Verein Wundmanagement Tirol<br> E-Mail: schloegl@kabeline.at
30
Min. Lesezeit
24.05.2017
Weiterempfehlen
<p class="article-intro">Der Verein Wundmanagement Tirol ist der erste Bundesländerverein für medizinisches Fachpersonal, der Weiterbildungen im Wundmanagement anbietet. Der Verein feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen und wird zu diesem Anlass sein 5. großes Symposium im Congress Innsbruck veranstalten.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Wir werden auch bei dieser Veranstaltung wieder unserem Motto „interdisziplinäre Zusammenarbeit“ mit einem bunten Programm gerecht. Dem Verein war es immer wichtig, alle an der Wundbehandlung beteiligten Disziplinen einzubeziehen. So werden in diesem Jahr unter anderem Mikrobiologen, Chirurgen, Zoologen, Gerichtsmediziner und Tätowierer zu Wort kommen und über ihre Berührungspunkte mit der Wunde berichten.</p> <h2>Unsere Ziele</h2> <p>Der Verein Wundmanagement Tirol wurde 2007 gegründet. Anlass der Gründung war ursprünglich, Wundspezialisten zu vernetzen und so Ansprechpartner für Betroffene und deren Angehörige zu sein sowie Wundbehandlern bei Problemwunden Hilfestellung anzubieten.<br /> Inzwischen hat sich der Verein auch national auf gesundheitspolitischer Ebene etabliert. Die Teilnahme am internationalen „Anti-Dekubitus-Tag“ sowie am im letzten Jahr gelaunchten „Tag der Wunde“ ist selbstverständlich, sie soll die Angelegenheit Wunde auch in der Öffentlichkeit zum Thema machen und auf die Probleme der Betroffenen aufmerksam machen.<br /> Ein wichtiges Anliegen des Vereins ist die Wissensweitergabe und Ausbildung von Wundexperten. In diesem Sinne initiierte der Vorstand in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum West in Innsbruck ein Curriculum für die Weiterbildung nach §64 des Krankenpflegegesetzes. Hier werden jährlich in 2 Kursen ca. 40 diplomierte Pflegepersonen geschult. Seit 2009 konnten somit schon 250 Fachkräfte in diesem wichtigen Bereich ausgebildet werden.<br /> Der Verein ist inzwischen auf etwa 100 Mitglieder angewachsen. Um das Wissen der Mitglieder auf dem neuesten Stand zu halten, werden mehrmals pro Jahr vereinsinterne Fortbildungen angeboten. So können neueste Erkenntnisse der Therapieoptimierung zeitnah weitergegeben werden. Auch der Besuch von Wundkongressen im In- und Ausland ist ein Ziel unserer Gemeinschaft und wird unterstützt und gefördert. Als Mitglied in der Österreichischen Gesellschaft für Wundheilung konnten wir durch unsere Vorbildwirkung der Vereinsgründung schon wichtige Akzente setzen und einige Projekte starten. Die Erlöse aus Mitgliedsbeiträgen und Veranstaltungen werden nahezu ausschließlich in die Wissensvermittlung investiert, um eine Behandlung auf höchstem Niveau für die Betroffenen zu ermöglichen.</p> <h2>Was verstehen wir unter modernem Wundmanagement?</h2> <p>Unter Berücksichtigung der physiologischen und pathophysiologischen Abläufe im Körper eine weitgehend schmerzfreie, für den Patienten akzeptable und unter Nutzung von geeigneten Wundauflagen und dadurch idealfeuchtem Wundmilieu rasche Wundheilung herbeizuführen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Wundbehandlung sind eine gründliche Anamnese der Wundentstehung sowie eine professionelle Wunddiagnostik.<br /> Bei allen wissenschaftlichen und technischen Innovationen darf jedoch niemals der Mensch hinter der Wunde mit seinen Problemen und Sorgen vergessen werden. Nicht ohne Hintergedanken gibt es den Begriff Wundmanagement. Es bedeutet das Management rund um die Wunde, wie z.B. die Vermittlung von Fußpflege, orthopädischen Fußversorgungen, die Organisation von geeigneten Lagerungshilfsmitteln oder die Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Facharzt. Manchmal helfen auch ein Gespräch und Einfühlungsvermögen. Der Patient und seine Angehörigen sollen sich ernst genommen fühlen und auch nach Abheilung der Wunde darüber aufgeklärt sein, wie man in Zukunft die Entstehung einer neuen Wunde verhindern kann.<br /> Zum Abschluss möchten wir noch gerne auf unser heuriges Symposium am 24. November im Congress in Innsbruck hinweisen und Sie herzlich dazu einladen.</p></p>
Das könnte Sie auch interessieren:
Hämorrhagische Läsionen nach Infekt: viele mögliche Differenzialdiagnosen
Eine 70-jährige Patientin stellt sich mit anhaltender Abgeschlagenheit, Rhinitis, Halsschmerzen und wiederkehrendem Schüttelfrost vor. Neu hinzugekommen sind schmerzhafte ...
Entzündliche Nagelerkrankungen besser behandeln
Nagelerkrankungen sind nicht nur ein kosmetisches Problem – selbst milde Formen können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Besonders die Nagelpsoriasis stellt ...
Neues für die Therapie des chronischen Handekzems
Mit Delgocitinib steht seit Kurzem endlich eine zielgerichtete Lokaltherapie für das chronische Handekzem zur Verfügung. Weitere JAK-Hemmer wie Upadacitinib befinden sich derzeit in ...