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Gesundheit und Politik

Corona – Ruf nach 2G in Deutschland wird lauter

Berlin - Nach der Verschärfung der Corona-Regeln in Österreich wird auch in Deutschland der Ruf nach stärkeren Einschränkungen für Ungeimpfte lauter. Ärztepräsident Klaus Reinhardt verlangt, auch hierzulande nur noch Geimpften oder Genesenen den Besuch von Restaurants, Veranstaltungen oder Kinos zu erlauben. Ähnlich äußerte sich der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy.

Österreich beschloss am Freitagabend eine landesweite 2G-Regel für Gastronomie, Friseure und Veranstaltungen. Die Bundesregierung folgte damit der Hauptstadt Wien, die entsprechende Maßnahmen bereits am Donnerstag angekündigt hatte. In Deutschland setzt seit Montag als erstes Bundesland Sachsen die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend und verpflichtend um. Damit haben nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt etwa zur Innengastronomie, zu Diskotheken oder Freizeit- und Kultureinrichtungen. Auch Großveranstaltungen wie Fußball im Stadion sind betroffen, der Einzelhandel oder Gottesdienste nicht.

Der Präsident der deutschen Bundesärztekammer forderte in Medienberichten die Politik zum Handeln auf. Es brauche klare Regeln, um die Infektionsketten zu durchbrechen. Selbst Lockdown-Maßnahmen für Ungeimpfte kann sich Reinhardt vorstellen, um die stationäre Versorgung zu sichern. Für den Arbeitsplatz müsse das Motto gelten: geimpft, genesen oder getestet.

Zahl der Neuinfektionen nimmt deutlich zu

Die Ausbreitung des Coronavirus hat sich auch in Deutschland zuletzt rasant beschleunigt. Die Gesundheitsämter meldeten Rekordwerte bei den Neuinfektionen, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Samstag auf 183,7 an (Vorwoche 145,1, Vortag 169,95). Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) gab es binnen eines Tages 34.002 Corona-Neuinfektionen. Am Freitag vergangener Woche war mit 37.120 Fällen ein Rekordwert verbucht worden. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Deutschland beschlossen am Freitag unter anderem breite Auffrischungsimpfungen sechs Monate nach der zweiten Spritze, eine Testpflicht in Pflegeheimen sowie genauere Kontrollen von Zugangstests. (ag/red)

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