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Gesundheit und Politik

Corona: Deutsche Stiko hält Schutz bei Johnson & Johnson für „ungenügend“

Berlin - Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) in Deutschland eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten. Dies könne ab vier Wochen nach der Johnson-&-Johnson-Impfung erfolgen, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit.

Begründet wird die Empfehlung mit den sogenannten Impfdurchbrüchen bei dem Vakzin: Im Verhältnis zur Zahl der verabreichten Dosen würden in Deutschland die meisten dieser Ansteckungen bei mit Johnson & Johnson Geimpften verzeichnet. Die Wirksamkeit gegen die vorherrschende Delta-Variante sei im Unterschied zu den anderen Corona-Impfstoffen vergleichsweise gering. Die Stiko spricht letztlich von ungenügendem Impfschutz.

Beim Impfstoff von Johnson & Johnson galt bisher eine Dosis als ausreichend für den vollen Impfschutz, während bei den anderen zugelassenen Vakzinen zunächst zwei Spritzen verabreicht werden. In Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag sind bisher mehr als 3,2 Millionen Impfungen mit Johnson & Johnson verzeichnet.

Empfehlung für dritten Stich

Für Menschen über 70 Jahre hat die Stiko zudem eine Covid-19-Auffrischungsimpfung empfohlen. Generell schützten die Vakzine zwar effektiv und anhaltend, in einem höheren Alter falle die Immunantwort aber insgesamt geringer aus und Infektionen könnten bei geimpften Personen häufiger auch zu einem schweren Krankheitsverlauf führen. Der Booster mit einem mRNA-Impfstoff sollte frühestens ein halbes Jahr nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen.

Eine Auffrischung rät das Expertengremium auch Bewohnern von Alters- und Pflegeeinrichtungen, Pflegepersonal und anderen Personen mit direktem Kontakt zu Menschen, die gepflegt werden müssen oder ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, sowie Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt. (ag/red)

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