© Anke Schleenvoigt/UKJ

Gesundheit und Forschung

Besser gerüstet sein für die nächste Pandemie

Jena - Das Universitätsklinikum Jena koordiniert ein Verbundprojekt zur schnelleren Diagnostik von viralen Atemwegsinfektionen. In dem Forschungsvorhaben sollen anhand von Covid-19 Methoden und Technologien entwickelt werden, die virale Ausbrüche künftig frühzeitiger erkennen und damit deren Eindämmung unterstützen können.

Die aktuell entdeckte Coronavirus-Variante Omikron ist der jüngste Beleg dafür, wie schnell sich Viren verändern und sich gerade in der globalisierten Welt verbreiten können. Coronaviren haben mit SARS, MERS und Covid-19 drei neue Krankheitsbilder hervorgebracht. Der Forschungsverbund SARSCoV2Dx hat sich nun zum Ziel gesetzt, Methoden und Technologien zu entwickeln, die virale Ausbrüche frühzeitiger erkennen können, um für künftige Epidemien besser gerüstet zu sein. Den Verbund bilden das Universitätsklinikum Jena (UKJ), die Jenaer Leibniz-Institute für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie sowie für Photonische Technologien und die Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Virale Erreger schneller erkennen

„Wir werden im Bereich der Virusdiagnostik arbeiten, die Reaktion des infizierten Körpers auf die Erreger weiter erforschen und nach neuen Wirkstoffen und Ansätzen für die Therapie von Covid-19 suchen“, fasst Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer das Forschungsprogramm zusammen. Die Ärztin koordiniert das Verbundprojekt und arbeitet am Institut für Medizinische Mikrobiologie des UKJ, das vor allem an der Entwicklung einer standardisierten Probenvorbereitung, einer robusten molekularen und biochemischen Analytik für Viruspartikel und der Etablierung biologischer Modellsysteme für Virusinfektionen beteiligt ist.

Diese Testsysteme dienen auch der Entwicklung neuer diagnostischer Methoden auf der Basis spektroskopischer Verfahren. Deinhardt-Emmer: „Dabei wollen wir nicht bei der Zellkultur oder dem Machbarkeitsnachweis stehen bleiben, sondern neue Methoden gegen die aktuellen diagnostischen Standards testen und in der klinischen Routine etablieren.“ Mittelfristig sollen die neuen Verfahren zum einen die viralen Erreger und zum anderen Patientenmerkmale schneller erkennen können, die Aufschluss über den Krankheitsverlauf geben. Neben einem umfangreichen Datenmanagementprojekt umfasst das Forschungsprogramm des Verbundes auch den Bereich Public Health und Pandemiemanagement, der sich mit der gesellschaftlichen Dimension der Epidemie beschäftigt – von der Prävention bis zu den Eindämmungsmaßnahmen und sozialen Folgen. (red)

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