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Hepatitis C: hohe Heilungsraten in allen Patientengruppen
Jatros
30
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05.06.2019
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<p class="article-intro">Mehrere im Rahmen des International Liver Congress (ILC) 2019 vorgestellte Studien zeigen, dass mittlerweile fast alle mit HCV infizierten Patienten im klinischen Alltag erfolgreich behandelt werden können. Das gilt auch für Patienten, die auf Vortherapien nicht angesprochen haben.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Die WHO hat für das Jahr 2030 ehrgeizige Ziele ausgegeben. Die Zahl der Neuinfektionen mit Hepatitis B und C soll um 90 % reduziert werden, 80 % der für eine Behandlung geeigneten Patienten mit HBV- oder HCV-Infektion sollen tatsächlich behandelt werden und dies soll in einer Reduktion der Todesfälle um 65 % resultieren, so Prof. Dr. Alessandra Mangia vom IRCCS Ospedale Casa Sollievo della Sofferenza, San Giovanni Rotondo, Italien.<br /> Allerdings werden diese Ziele in vielen Ländern nur schwer erreichbar sein. Mangia: „Die meisten Länder sind nicht im Plan und alle Schritte der Strategie müssen verbessert werden.“ Gefragt sind unter anderem wirksame und einfache Therapien. Für die Hepatitis C bedeutet das den Einsatz pangenotypischer Regime, mit denen große Zahlen von Patienten behandelt werden können. Der Nukleotid-NS5B-Polymerase- Inhibitor Sofosbuvir und der NS5A-Inhibitor Velpatasvir sind als Fixkombination verfügbar und gegen alle bekannten HCVGenotypen sowie bei unterschiedlichen Fibrosegraden wirksam. „Das bedeutet eine Pille am Tag und keine Interaktion mit der Nahrung“, erklärte Mangia. Eine Therapie über 12 Wochen ist für unterschiedlichste Patientengruppen zugelassen. Mangia präsentierte die Ergebnisse einer Real- World-Studie auf Basis von 12 Kohorten in insgesamt 8 Ländern (USA und Europa). Primärer Endpunkt der integrierten Analyse war anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR) 12 und 24 Wochen nach Ende der Therapie in der Per-Protocol-Analyse unter Ausschluss nicht virologischen Versagens. Sekundärer Endpunkt war das SVR 12 und 24 Wochen nach Ende der Therapie in der Intent-to-Treat-Analyse inklusive virologischer und nicht virologischer Fehlschläge. Eingeschlossen wurde eine möglichst breite Population, die auch bekanntermaßen schwierige Patientengruppen, wie Personen mit fortbestehendem intravenösem Drogenkonsum, enthielt. Lediglich Patienten mit Dekompensation in der Anamnese, Vortherapie mit einem NS5AInhibitor, mehr als 12 Wochen Therapiedauer oder Ribavirin-Therapie waren ausgeschlossen. Damit wurden insgesamt 5760 Patienten mit HCV-Genotyp 1–6 in die Analyse aufgenommen, zum Zeitpunkt der Auswertung hatten 4491 Patienten die Behandlung abgeschlossen. Von ihnen hatten 4442 (98,9 %) ein SVR erreicht. Die SVR-Raten waren bei allen Genotypen und Fibrosegraden hoch. Beim schwierigen Genotyp 3 lag die SVR-Rate bei 97,6 %. In der ITT-Population war der häufigste Grund für Versagen „lost to follow-up“, also der Verlust des Kontaktes zum Patienten. Dies sei, so Mangia, unter klinischen Alltagsbedingungen zu erwarten.<sup>1</sup></p> <h2>Gute Ergebnisse auch bei DAAvortherapierten Patienten</h2> <p>Zwei weitere im Rahmen des ILC 2019 als Poster vorgestellte Real-World-Studien untersuchten die Wirksamkeit einer anderen pangenotypischen Fixkombination, nämlich der Dreifachkombination Sofosbuvir/ Velpatasvir/Voxilaprevir (ein NS3-Proteasehemmer) bei Patienten, die zuvor nicht auf eine Therapie mit direkt antiviralen Substanzen (DAA) angesprochen hatten. Die Kombination ist in Europa für Patienten aller Genotypen nach vorhergehendem DAA-Versagen zugelassen. Die Studien zeigten SVR-Raten von 93–100 % und bestätigen damit die Wirksamkeit der Kombination unter klinischen Alltagsbedingungen.<sup>2, 3</sup><br /> Die erste der beiden Studien wurde auf Basis des German Hepatitis C-Registry (DHC-R) durchgeführt. Die Patienten hatten zuvor auf eine Reihe anderer DAARegime nicht angesprochen oder einen Rückfall erlitten und wurden nun mit SOF/ VEL/VOX + RBV behandelt, 27 % der Patienten litten unter einer Zirrhose. In dieser Kohorte lag das SVR, soweit Daten bereits verfügbar waren, bei 100 %.<sup>2</sup><br /> Für die amerikanische Studie wurden Daten zu 196 Patienten analysiert. Dabei waren auch therapienaive Patienten (11 %) eingeschlossen, die Patienten wurden zum Teil mit Ribavirin behandelt. Auch „andere SOF-basierte Therapien“ (n = 17) wurden angegeben. Die Per-Protocol-Analyse zeigte ein SVR von 98 % (183/186), in der Intention-to-treat-Analyse erreichten 93 % (183/196) der Patienten ein SVR.<sup>3</sup></p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: General Session I, Poster Session: Viral hepatitis C:
therapy
and resistance, International Liver Congress (ILC)
der European Association for the Study of the Liver (EASL),
11. April 2019, Wien
</p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p><strong>1</strong> Mangia A et al.: Global real world evidence of sofosbuvir/ velpatasvir as a simple, effective regimen for the treatment of chronic hepatitis C patients: integrated analysis of 12 clinical practice cohorts. ILC 2019, GS-03. <strong>2</strong> Vermehren J et al.: Retreatment with sofosbuvir/velpatasvir/voxilaprevir in patients with chronic hepatitis C virus infection and prior DAA failure: an analysis from the German Hepatitis C Registry (DHC-R). ILC 2019, THU-188. <strong>3</strong> Bacon B et al.: Effectiveness of the salvage therapy sofosbuvir-velpatasvir- voxilaprevir (SOF-VEL-VOX) in chronic hepatitis C: clinical practice experience from the TRIO Network. ILC 2019, THU-116</p>
</div>
</p>
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