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Gesundheit und Medizin

Krebserkrankungen steigen, Überlebenschancen auch

Bern - Die Zahl der Krebspatienten ist in den vergangenen Jahren in der Schweiz gestiegen – analog zur Zunahme an älteren Menschen. Das Risiko, an Krebs zu sterben, hat aber abgenommen. Im europäischen Vergleich sind Erkrankungs- und Sterberaten in der Schweiz erfreulich tief.

Die Sterberaten für Krebs sind im Zeitraum von 1988 bis 2017 im Durchschnitt bei den Frauen um 28 und bei den Männern um 39 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich mit neun europäischen Ländern, die ähnliche Bedingungen aufweisen, hat die Schweiz bei den Frauen die niedrigste Sterberate und bei den Männern die zweitniedrigste. Das geht aus dem dritten Schweizerischen Krebsbericht 2021 hervor, den das Bundesamt für Statistik (BFS), die Nationale Krebsregistrierungsstelle (NKRS) und das Kinderkrebsregister (KiKR) gemeinsam erarbeitet und nun vorgestellt haben. Der Bericht enthält die neuesten verfügbaren Daten für die Periode 2013 bis 2017.

Wichtige Daten für Diagnose und Prävention

Pro Jahr starben in diesem Zeitraum rund 9400 Männer und 7650 Frauen an Krebs. Somit waren 30 Prozent aller Todesfälle bei Männern und 23 Prozent aller Todesfälle bei Frauen in der Schweiz durch diese Erkrankung bedingt. Vier Prozent der Schweizer Bevölkerung leben mit oder nach Krebs. Der Bericht soll helfen, Gesundheitsförderung und Prävention zu optimieren. Auch zur Beurteilung von Fortschritten in der Diagnose sei er hilfreich und ebenso bei der Verbesserung der Nachsorge, die wegen der steigenden Heilungsrate immer wichtiger wird, heisst es. So leide die Hälfte der Kinder und Jugendlichen unter Spätfolgen der Therapien.

Für das Jahr 2021 werden rund 48000 neue Krebsdiagnosen erwartet, 26000 bei Männern und 22000 bei Frauen. Über fünf Jahre gerechnet wird im Durchschnitt von 3500 zusätzlichen Fällen ausgegangen, wobei der Anstieg hauptsächlich demografische Gründe hat. Männer sind zu etwas mehr als der Hälfte von Lungen-, Prostata- und Dickdarmkrebs betroffen. Bei Frauen entfallen 51,1 Prozent auf Brust-, Lungen- und Dickdarmkrebs. Die anderen Krebsarten haben jeweils einen Anteil von weniger als 7 Prozent der jährlichen Neuerkrankungen. Mit 3200 Todesfällen im Jahr ist Lungenkrebs also insgesamt die häufigste krebsbedingte Todesursache.

Ganz anders ist die Situation bei Kindern und Jugendlichen: In dieser Gruppe treten Leukämien, Hirntumoren und Tumoren aus embryonalem unreifem Gewebe am häufigsten auf.

Überlebenschancen steigen

Die 5-Jahres-Überlebensrate lag im Zeitraum 2013–2017 über alle Krebsarten hinweg bei Männern bei 64 Prozent und bei Frauen bei 67 Prozent. Bei Kindern beträgt dieser Wert mittlerweile über 85 Prozent. Wobei die Überlebenschancen je nach Krebsart stark variieren: Hoch sind sie beispielsweise bei Hodenkrebs, Hautmelanom, Prostata-, Brust- und Gebärmutterkrebs (80 bis 95 Prozent). Geringer sind die Raten bei Pankreas-, Leber- und Lungenkrebs (12 bis 30 Prozent). (sda/red)

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