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Gesundheit und Forschung

Kombinationstherapie: Bessere Wirkung bei chronischer Leukämie

Basel - Ein internationales Forschungsteam unter Basler Leitung hat eine neue Behandlung gegen eine Form von chronischer Leukämie in der Fachzeitschrift "Leukemia" vorgestellt. Die zwei in Kombination untersuchten Hemmstoffe dürften demnach den Therapieerfolg verbessern.

Bei myeloproliferativen Neoplasien, einer seltenen Form von Blutkrebs, gerät die Zellteilung ausser Kontrolle. Grund hierfür ist eine Mutation auf dem Gen namens JAK2: Die Veränderung führt dazu, dass das Knochenmark vom Enzym JAK2-Kinase ständig das Signal erhält, neue Blutzellen zu bilden. Dies mündet in Erschöpfung, Gliederschmerzen und Thrombosen, im schlimmsten Fall kann sich eine akute Leukämie entwickeln.

Weitere Studien

Um dem entgegenzuwirken, behandeln Ärzte die Betroffenen mit enzymhemmenden Wirkstoffen, sogenannten JAK2-Inhibitoren. Allerdings habe sich die Erwartung an diese Inhibitoren nicht ganz erfüllt, resümiert Prof. Sara Christina Meyer von der Universität und dem Universitätsspital Basel. Der Krankheitsverlauf wird lediglich verlangsamt, der Wirkstoff mit der Zeit machtlos. Die Ärztin fokussierte sich nun mit ihrem Team auf den sogenannten MAPK-Signalweg, der früheren Studien zufolge «trotz Hemmung von JAK2 aktiv bleibt und weiterhin die Blutbildung ankurbelt», so Meyer.

Mit einem zusätzlichen Inhibitor wurde eine wichtige Komponente dieses Signalwegs ausgeschaltet. Resultat: In Tumorzellkulturen, bei Mäusen sowie Blut- und Knochenmarksproben von Patienten mit chronischer Leukämie liess sich die Blutzellproduktion drosseln. Der Anteil an Leukämiezellen habe an den gesamten Blutzellen abgenommen, was der Universität Basel zufolge bei Therapien, die lediglich auf JAK2-Inhibitoren beruhten, nicht der Fall sei. Die Kombinationstherapie werde derzeit in einer kleinen klinischen Studie erprobt. (sda/red)

Weitere Infos: Originalpublikation

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