Eine im Rahmen des virtuellen ACC 2020 präsentierte Studie zeigt, dass eine interventionelle Aortenklappenimplantation (TAVI) mit der selbstexpandierenden Evolut-Klappe auch bei Patienten mit bikuspider Aortenklappe und niedrigem Mortalitätsrisiko eine sichere Option ist.
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Eine im Rahmen des virtuellen ACC 2020 präsentierte Studie zeigt, dass eine interventionelle Aortenklappenimplantation (TAVI) mit der selbstexpandierenden Evolut-Klappe auch bei Patienten mit bikuspider Aortenklappe und niedrigem Mortalitätsrisiko eine sichere Option ist.
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<p class="article-content"><p>Die bikuspide Aortenklappe ist der häufigste angeborene Herzklappenfehler und führt infolge der erhöhten Belastung des Klappengewebes bei vielen Betroffenen bereits im vierten oder fünften Lebensjahrzehnt zu einer Aortenstenose oder Aortenklappeninsuffizienz, die einen Klappenersatz erforderlich machen. Die Datenlage zum Einsatz der TAVI in dieser Patientenpopulation ist dünn, zumal Patienten mit bikuspiden Klappen bislang aus den TAVI-Studien ausgeschlossen wurden. Ausschlaggebend dafür waren Bedenken, ob eine TAVI in einer oft asymmetrisch kalzifizierten, elliptischen Klappe zuverlässig expandiert werden kann. In einer Population von Patienten mit bikuspider Aortenklappe und niedrigem Mortalitätsrisiko wurden bislang keine prospektiven Studien durchgeführt.<br /> Diese Lücke wurde nun mit einer prospektiven, einarmigen Studie geschlossen, für die Studienpatienten über insgesamt zehn Jahre beobachtet werden sollen. Um die Besonderheiten der bikuspiden Klappe entsprechend zu berücksichtigen, wurden im Protokoll eine Vermessung des Annulus und eine Valvuloplastie prä TAVI empfohlen. Insgesamt wurden in die Studie 150 Patienten eingeschlossen, die an 25 Zentren in den USA eine TAVI erhielten. Die Patienten waren im Durchschnitt 70 Jahre alt und hatten nach dem Society of Thoracic Surgeons Risk Score ein Mortalitätsrisiko von 1,4 % . Die Ergebnisse über 30 Tage wurden von Dr. Basel Ramlawi vom Valley Health System in Virginia präsentiert.<br /> Während der ersten 30 Tage nach der Implantation trat der primäre Endpunkt aus Tod oder Schlaganfall mit bleibender Behinderung bei lediglich 1,3 % der Patienten (n=2) ein. Die Erfolgsrate wurde mit 95,3 % angegeben, was einer niedrigen Rate an ernsthaften Komplikationen entspricht. Bei 96 % der Patienten konnte die Klappe korrekt positioniert werden und alle Patienten zeigten nach Implantation keine oder maximal milde Regurgitation. Die Erfolgsrate war sowohl bei Sievers Typ 0 als auch Typ 1 hoch. Dermaßen gute Ergebnisse überraschten, so Ramlawi, selbst die Studienautoren, zumal insbesondere bei Typ-0-Klappen größere Probleme erwartet worden waren. Als limitierende Faktoren nannte der Studienautor die Tatsache, dass es sich um eine nicht kontrollierte Studie handelte sowie das derzeit noch kurze Follow-up von 30 Tagen.<br /> Ramlawi: „Die Entscheidung zwischen chirurgischer Klappe und TAVI sollte angesichts dieser Daten individualisiert und von einem multidisziplinären Heart-Team unter Berücksichtigung anatomischer, klinischer und sozialer Faktoren getroffen werden.“</p> <p><br /><strong>Bericht:</strong><br /> Reno Barth</p> <p>Quelle: Ramlawi B et al: Transcatheter aortic valve replacement in patients with severe bicuspid aortic valve stenosis at low predicted risk of mortality. ACC.20/WCC Virtual Conference 2020; Session 405 – Joint American College of Cardiology/New England Journal of Medicine, Late-Breaking Clinical Trials II, 29. März 2020</p></p>