<p class="article-intro">Bunt, still und aufregend ist der Einblick in die Welt unter dem Meeresspiegel. Das Abtauchen im Urlaub wird zum Volkssport und damit einher gehen auch immer mehr Probleme mit dem Gehörgang. Neben anderen tauchassoziierten Störungen ist die häufigste Erkrankung die Otitis externa.</p>
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<p class="article-content"><p>Fernab ärztlicher Betreuung ist man bei einer Tauchsafari mehrere Tage auf dem Schiff unterwegs und auf sich allein gestellt. Pro Tag werden drei bis vier Tauchgänge an verschiedenen Spots durchgeführt. Sporttaucher sind dabei meist 30–60 Minuten unter Wasser. Bei technischen Tauchern, die Dekompressionstauchgänge durchführen, liegt die Tauchzeit fast immer über 60 Minuten. Die Gehörgangshaut quillt durch den langen Wasserkontakt auf und wird empfänglich für Entzündungen. Cerumen, Hautschuppen und verschmutztes Wasser begünstigen dies noch weiter. Häufige Erreger sind Pseudomonas aeruginosa und Staphylokokken. Sie dringen in die aufgequollene Haut ein. Manipulationen im Gehörgang, z.B. um einen retinierten Wassertropfen herauszubekommen, oder Wärme begünstigen die Entwicklung einer Otitis externa.</p>
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<p class="article-intro">Bunt, still und aufregend ist der Einblick in die Welt unter dem Meeresspiegel. Das Abtauchen im Urlaub wird zum Volkssport und damit einher gehen auch immer mehr Probleme mit dem Gehörgang. Neben anderen tauchassoziierten Störungen ist die häufigste Erkrankung die Otitis externa.</p>
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<p class="article-content"><p>Fernab ärztlicher Betreuung ist man bei einer Tauchsafari mehrere Tage auf dem Schiff unterwegs und auf sich allein gestellt. Pro Tag werden drei bis vier Tauchgänge an verschiedenen Spots durchgeführt. Sporttaucher sind dabei meist 30–60 Minuten unter Wasser. Bei technischen Tauchern, die Dekompressionstauchgänge durchführen, liegt die Tauchzeit fast immer über 60 Minuten. Die Gehörgangshaut quillt durch den langen Wasserkontakt auf und wird empfänglich für Entzündungen. Cerumen, Hautschuppen und verschmutztes Wasser begünstigen dies noch weiter. Häufige Erreger sind Pseudomonas aeruginosa und Staphylokokken. Sie dringen in die aufgequollene Haut ein. Manipulationen im Gehörgang, z.B. um einen retinierten Wassertropfen herauszubekommen, oder Wärme begünstigen die Entwicklung einer Otitis externa.</p> <h2>Diagnose und Therapie</h2> <p>Kommt es zu einer Entzündung, ist die Diagnose leicht zu stellen. Die typischen Externadruckpunkte (Tragus, Gehörgangsboden und Zug an der Auricula) werden für den Patienten schmerzhaft. Des Weiteren schwillt durch die Entzündung der Gehörgang zu.<br /> Bei leichten Entzündungen wollen die betroffenen Taucher meist dennoch tauchen. Schwillt der Gehörgang aber völlig zu, ist ein Druckausgleich unmöglich und somit das Tauchen. Auch extreme Schmerzen halten manchen Betroffenen vom Unter-Wasser-Gehen ab.<br /><br /> Ein HNO-Arzt behandelt eine solche Entzündung lokal durch Einsetzen eines Streifens mit Refobacin-Cremen und Burow- Alkohol. Der Patient bekommt zusätzlich ein ausreichend starkes nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR) und z.B. Betnesol- N-Ohrentropfen, die er stündlich auf den Streifen auftropfen soll. Nur im Ausnahmefall ist eine systemische Antibiotikagabe notwendig. Das betroffene Ohr sollte nur mit Papierhandtüchern abgetrocknet werden. Benutzte Handtücher oder Ohrstöpsel, die mit dem kranken Ohr in Kontakt gekommen sind, sollten möglichst nicht weiterverwendet werden. Es könnten sonst Keime vom entzündeten Ohr zum anderen verschleppt werden. Lokale Wärmeapplikation gilt es zu vermeiden. Oft ist die Entzündung nach ein bis zwei Tagen ausgeheilt. Eine professionelle Ohrenreinigung beugt neuerlichen Entzündungen vor.<br /> Hat man die richtigen Medikamente nicht dabei, kann man sich so behelfen: 1/3 Essig, 1/3 Schnaps und 1/3 Wasser stündlich auf ein Wattekugerl im Gehörgang tropfen. Zusätzliche Analgetika sind hilfreich.</p> <h2>Prävention</h2> <p>Für die Betroffenen ist es oft bitter, wenn man mit dem Schiff den weit entfernten traumhaften Tauchspot erreicht hat und nicht ins Wasser kann. Das prägt sich für immer ein. Viele Taucher versuchen daher einer „Taucherotitis“ vorzubeugen, indem sie Trinkwasser oder diverse Tauchertropfen nach dem Tauchgang ins Ohr träufeln. Diese Tropfen bestehen meist aus essighaltigen oder alkoholischen Lösungen und können die Gehörgangshaut reizen.<br /> Sehr zu empfehlen sind die neuen SwimSeal-Tropfen (Polydimethylsiloxan mit 2 % Teebaumöl), die eine stark wasserabweisende und entzündungshemmende Wirkung haben. 2–3 Tropfen werden vor dem Tauchen in die Gehörgänge eingetropft.<br /><br /> Vor einer Tauchreise sollten die Ohren fachmännisch gereinigt werden. Sind Ekzeme vorhanden, werden diese mit steroidhältigen Präparaten für 4–5 Tage stabilisiert und gebessert.</p> <h2>Gehörschutz</h2> <p>Wer viel taucht, hat nicht nur ein höheres Risiko, eine Otitis externa zu bekommen. Der chronische Kaltwasserperiostreiz führt in hohem Prozentsatz zu Gehörgangsexostosen. Das sind gutartige kugelige und knöcherne Gebilde, die den Gehörgang stark einengen und so die Retention von Wasser begünstigen. Aus diesem Grund hat die Firma Neuroth mit HNO-Ärzten einen Tauchgehörschutz entwickelt, der den erforderlichen Druckausgleich erlaubt und das Ohr vor Wasser und Kälte schützt. So wird Exostosen und Entzündungen vorgebeugt. Allerdings sollte bei der Anwendung auf Sauberkeit der Ohren geachtet werden, damit der Druckausgleich nicht durch vorhandenes Cerumen beeinträchtigt wird.</p></p>
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<p>beim Verfasser</p>
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