Kombinationstherapie bei Schlaganfällen bringt Vorteile, berichtet das Berner Inselspital
Bern - Schlaganfallpatient*innen, bei denen mit Kathetern ein Blutgerinnsel entfernt werden muss, kommt es zugute, wenn sie zuerst ein Medikament zu dessen Auflösung erhalten. Dies ist das Ergebnis einer internationalen Studie unter Leitung des Berner Inselspitals.
Mit der sogenannten Kombinationstherapie habe bei 96 Prozent der Patienten das betroffene Blutgefäss im Gehirn wieder geöffnet werden können, berichtete das Berner Universitätsspital kürzlich. Bei der Kontrollgruppe jener, die vor der sogenannten Thrombektomie kein Medikament erhielten, lag dieser Anteil bei lediglich 91 Prozent.
Das Risiko einer Hirnblutung war bei der Kombinationstherapie demnach nicht signifikant erhöht. Der Anteil an Patienten, die drei Monate nach dem Hirnschlag wieder unabhängig leben konnten, lag bei Studienteilnehmenden mit Kombinationstherapie bei 65 Prozent. Bei jenen Betroffenen mit alleiniger Thrombektomie betrug er 57 Prozent.
Wichtiger Beitrag zu laufender Fachkontroverse
Die Ergebnisse der Studie wurden in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins «The Lancet» publiziert. Das Inselspital sprach im Communiqué von einem wichtigen Beitrag zur Klärung einer laufenden Kontroverse unter Fachleuten.
Die Studie basiert auf Daten von 408 Patienten. Erhoben wurden sie zwischen 2017 und 2021 in 48 Schlaganfallzentren in Europa und Kanada. Laut Angaben des Inselspitals werden rund 80 Prozent aller Schlaganfälle durch eine Durchblutungsstörung des Gehirns ausgelöst. Dabei sind Blutgerinnsel, die ein Hirngefäss verschliessen, die häufigste Ursache. (sda/red)
Weitere Infos: Originalpublikation
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