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Gesundheit und Medizintechnik

Mischimpfung für Experten auch bei Krebs vielversprechend

Innsbruck - In einer gemeinsamen Studie mit der Med-Uni Wien und Biotech-Partnern aus der pharmazeutischen Industrie ist es einem Team um den Krebsexperten Guido Wollmann von der Medizinischen Universität Innsbruck gelungen, die Vorteile der heterologen Tumorimpfung zu beleuchten.

Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal "Nature Communications" veröffentlicht. Eine klinische Testphase der Mischimpfung soll zeitnah starten. Die Stoffe befänden sich in „fortschrittlicher präklinischer bzw. klinischer Entwicklung“, so Wollmann.

Die gemeinsame Studie lief über vier Jahre. Experten testeten die Wirkweise der Kombinationsimpfung in vier verschiedenen Tumormodellen, die jeweils unterschiedliche Tumorarten beim Menschen repräsentierten. Dabei stellte sich heraus, dass die günstigste Kombination in einer Erstimpfung (Primer) mit der Proteinplattform KISIMA und der Auffrischung (Booster) mit einer Virusvektor-Impfung besteht.

Drei positive Effekte

Im Wesentlichen konnten durch die Mischimpfung drei positive Effekte erzielt werden, hieß es. Zunächst verzeichneten die Forscher deutlich potentere T-Zellen. Diese hätten etwa wesentlich mehr Zytokine und weitere Substanzen zur Tumorabtötung freigesetzt und sich zu langlebigeren Zellen mit Gedächtnisfunktion entwickelt. Ferner komme es durch die Injektion des Virusvektor-Vakzins zu einer Infektion im Inneren des Tumors. Das Immunsystem nehme das Virus als Pathogen wahr, erläutert Wollmann: „Tumore haben tendenziell ein immunhemmendes Umfeld. Die Virusinfektion öffnet die Tore zum Tumor“. Drittens habe sich am Modell eines Tumors, der von vornherein bisher nicht auf die Immuntherapie ansprach, gezeigt, dass die Effekte der Mischimpfung durch die zusätzliche Gabe einer speziellen Immuntherapie verstärkt werden können. (red/APA)

Weitere Infos: Originalpublikation

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