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Gesundheit und Politik

ÖGK strebt neue Modelle für Kassenärzte an

Wien - Angesichts zunehmend verwaister Kassenärzte-Planstellen will die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) gegensteuern. Es gehe nicht nur ums Geld, sondern auch um die Rahmenbedingungen, sagt Generaldirektor Bernhard Wurzer. Es solle Modelle für jene geben, die die Selbstständigkeit scheuen, aber auch das Angebot von "All-in-one"-Ordinationspaketen. Denkbar seien zudem dislozierte Ambulanzen von Spitälern.

Am Gesamtvertrag als einem der Grundpfeiler der Beziehung zwischen Ärzten und Sozialversicherung will Wurzer nicht rütteln. Er wolle aber - in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer - ein „Potpourri an Angeboten“ und eine individuellere Vertragsstruktur schaffen, aus dem Ärzte wählen können. „Ich glaube, dass wir eine Vielzahl von Modellen brauchen. Das eine Modell, die eine Kassenarztstelle wird es nicht mehr geben“, meint der Generaldirektor.

Unterstützung bei Praxisausstattung

In der Umgebung Wiens habe man etwa eine Ärztin für eine Kassenordination gewonnen, indem diese bei einem benachbarten Mediziner angestellt wurde. Ähnliches kann sich Wurzer sowohl auf Zeit als auch unbegrenzt vorstellen. Denkbar seien auch Ansätze, bei denen die Kasse für die Ordinationsausstattung oder die IT-Infrastruktur sorgt, um Interessenten für eine Kassenpraxis zu gewinnen. Mit finanziellen Anreizen, etwa bei der Honorierung von Hausbesuchen, könne man Ärzte ins Waldviertel locken, glaubt Wurzer. Bei der Ärztekammer ortet er weniger Widerstand und ein langsames Umdenken in diese Richtung. (APA/red)

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